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Kunstsammlung NRW zeigt Wassily Kandinsky und Hilma af Klint

Die erste gemeinsame Ausstellung von zwei Wegbereitern der abstrakten Malerei, dem Russen Wassily Kandinsky (1866-1944) und der Schwedin Hilma af Klint (1862-1944), zeigt die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen im Museum K 20 in Düsseldorf. Die Schau „Hilma af Klint und Wassily Kandinsky. Träume von der Zukunft“ ist ab Samstag (16. März) bis zum 11. August zu sehen.

Mit der Entdeckung der Bilder von Hilma af Klint, die bereits einige Jahre vor Kandinsky abstrakte Werke schuf, müsse die Geschichte der europäischen Kunst des 20. Jahrhunderts ergänzt werden, sagte Museumsdirektorin Susanne Gaensheimer am Donnerstag. Af Klint malte ohne Vorbilder bereits 1907 abstrakt. Da sie aber den Eindruck hatte, ihre Bilder seien ihrer Zeit voraus, verfügte sie, dass sie erst 20 Jahre nach ihrem Tod gezeigt werden durften.

Af Klint und Kandinsky kannten sich, soweit bisher bekannt, nicht persönlich, schöpften aber nach den Worten der Kuratorin und af Klint-Biografin, Julia Voss, aus ähnlichen Quellen. „Beide waren tief beeindruckt von den Erkenntnissen der Wissenschaft ihrer Zeit.“ Dass Atomkerne gespalten werden können und Röntgen-Strahlen den Körper unterhalb der Haut sichtbar machen, habe beide zu dem Schluss geführt, dass die sichtbare Welt nicht so stabil sei, wie sie scheine. Daher müsse die Malerei auch eine neue Bildsprache finden.

Kandinskys Werke, die von Anfang an ausgestellt und gehandelt wurden, sind farblich kräftiger, als die oft in hellen Tönen gehaltenen Bilder von af Klint. Diese aber scheinen Formen und Kompositionen der Popart der 1960er und 70er Jahre vorwegzunehmen.