Der amerikanische Kunstsammler und Milliardär Andrew Hall und seine Frau Christine sind am Donnerstag in Erfurt für die Sanierung des Schlosses in Derneburg bei Hildesheim mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz 2023 geehrt worden. Die Halls hätten das Gebäudeensemble vorbildlich saniert und dort ein bedeutendes Museum für zeitgenössische Kunst eingerichtet, hieß es zur Begründung.
Ursprünglich als Nonnenkloster entstanden, in der früheren Neuzeit als Zisterzienser-Mönchskloster genutzt, fiel die Anlage 1815 als Schenkung an den Minister der Deutschen Kanzlei in London. Dieser erschuf zusammen mit seinem Sohn und dem Hofbaumeister Georg Ludwig Friedrich Laves ein Gesamtkunstwerk der Bau- und Gartenkunst des 19. Jahrhunderts. 1974 kaufte der Künstler Georg Baselitz das Gebäude und nutzte es bis zum Verkauf an Hall 2006 als Wohnhaus und Atelier.
Das Präsidium des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz hat in diesem Jahr insgesamt sechs Personen und Gruppen für ein überdurchschnittliches ehrenamtliches Engagement in der Denkmalpflege mit der „Silbernen Halbkugel“ gewürdigt, der nach Angaben des Komitees höchsten Auszeichnung in Deutschland auf diesem Gebiet. Zudem wurden ein Vermittlungspreis sowie mit je 3.000 Euro dotierte Auszeichnungen an fünf Medienschaffende vergeben, wie es hieß.
Die weiteren Auszeichnungen gehen an Initiativen in Brandenburg, Hessen und Baden-Württemberg sowie an Kamilla Bühring aus Sachsen-Anhalt und Jürgen Herzog aus Sachsen als Einzelpersonen. Den Vermittlungspreis erhalten die „Betonisten“ aus Mainz für ihren Einsatz zur Rettung von Bauten der Nachkriegsarchitektur. Mit den Medienpreisen werden eine Print- und eine Fernsehreportage sowie Podcasts und ein Instagram-Kanal ausgezeichnet.