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Kunstkritiker Riese vermacht Uni Regensburg sein Archiv

Der Journalist und Kunstsammler Hans-Peter Riese hat sein persönliches Archiv der Universitätsbibliothek Regensburg geschenkt. Die offizielle Übergabe findet am 19. September statt, wie die Hochschule am Montag mitteilte. Der 1941 geborene Riese sei als Autor, langjähriger Kunstkritiker für die “Frankfurter Allgemeine Zeitung”, Kurator und Kunstsammler stets ein Vermittler zwischen Ost und West gewesen. Sein bewegtes berufliches Leben, seine breiten Interessen im Bereich der zeitgenössischen Kunst, aber auch die politische Zeitgeschichte, an deren Puls er immer mitgewirkt habe, würden in dem Archiv greifbar.

Laut Mitteilung war Riese in den Jahren nach dem Prager Frühling als Auslandskorrespondent in der damals tschechoslowakischen Hauptstadt, bis er 1973 ausgewiesen wurde, später berichtete er in den Jahren des Zerfalls der Sowjetunion bis 1991 aus Moskau sowie aus Washington während des und nach dem 11. September 2001. Ziel der Uni-Bibliothek sei es nun, das Archiv für die wissenschaftliche Forschung langfristig zu erhalten und nutzbar zu machen.

Neben Manuskripten und Lebensdokumenten enthalte das Archiv vor allem umfangreiche Korrespondenz aus einem Zeitraum von den 1960er Jahren bis heute. Sie dokumentiere Rieses Freundschaften mit Künstlerinnen und Künstlern aus Deutschland und Osteuropa sowie mit namhaften Literaten und Intellektuellen, mit denen er über Jahrzehnte hinweg im Austausch stand. Darunter finden sich Barbara Klemm, Eberhard Fiebig, Richard Paul Lohse, Günther Uecker, Jan Kubicek, Jiri Kolar, Pavel Kohout oder Ota Filip.

Riese sei der Stadt Regensburg seit Längerem eng verbunden, heißt es. Zwei von ihm gestiftete Sammlungen befänden sich bereits dort: Die Kunstsammlung der Michaela-Riese-Stiftung im Kunstforum Ostdeutsche Galerie sowie seine seit 2018 an der Universitätsbibliothek aufgestellte Kunstbibliothek. Zuletzt schenkte er dieser 2020 eine Gipsplastik des russischen Künstlers Grisha Bruskin.