Eine Gedenkveranstaltung zum 30. Jahrestag des Genozids in Ruanda ist am 7. April in der Rostocker Kunsthalle geplant. Zwischen 16 und 18.30 Uhr sind unter anderem ein Grußwort der MV-Landesfrauenbeauftragten Wenke Brüdgam (Linke) und ein Podiumsgespräch vorgesehen, wie die Kunsthalle am Donnerstag mitteilte. Zu der Veranstaltung „Frieden durch Versöhnung. Eine kritische Reflexion“ laden der Verein „ora Kinderhilfe international“ und die Kunsthalle im Rahmen der Ausstellung „Rwandan Daughters. Fotografien von Olaf Heine“ ein, die derzeit in der Kunsthalle zu sehen ist.
In diesem Jahr jähre sich der ruandische Genozid das 30. Mal, hieß es. In nur 100 Tagen hätten über eine Million Menschen ihr Leben verloren. Seitdem sei in dem kleinen ostafrikanischen Land viel passiert: „Es gilt heute als eines der Vorzeigestaaten Afrikas und erntet für seine Bemühungen zur Aufarbeitung des Völkermordes und zur Wahrung des Friedens internationale Anerkennung“, so die Kunsthalle. Auf der anderen Seite lebten mehr als die Hälfte der Einwohner unter der Armutsgrenze und besonders die weiblichen Opfer des Genozids kämpften bis heute mit dessen Folgen.
Gemeinsam solle beim Gedenken am 7. April der Frage nachgespürt werden, inwiefern Versöhnung dazu beitragen kann, den individuellen, inneren Frieden sowie den allgemeinen, äußeren Frieden zu erhalten.
Der deutsche Fotograf Olaf Heine (Berlin/Los Angeles) habe in ausdrucksstarken Bildern die Spuren des Genozids festgehalten, hieß es. Entstanden sei eine Fotoserie, in der die geschädigten Frauen und ihre Töchter von ihm Seite an Seite in der Nähe der Orte des Verbrechens porträtiert wurden. Die Fotografien seien mehr als ein physisches Abbild, sie hielten die Aufarbeitung der Traumata und die damit verbundenen Emotionen fest.
Von den zahlreichen Fotografien des Künstlers, die 2019 in der Publikation „Rwandan Daughters“ beim Hatje Cantz-Verlag erschienen sind, können 27 großformatige Bilder noch bis zum 20. Mai in der Kunsthalle Rostock besichtigt werden.