Mit ihrer Sonderschau „Geburtstagsgäste. Monet bis van Gogh“ feiert die Bremer Kunsthalle ab Sonnabend (7. Oktober) den Höhepunkt ihres Ausstellungsjahres und gleichzeitig das 200-jährige Bestehen ihres Trägervereins. Die Ausstellung blicke bis zum 18. Februar 2024 auf die glanzvolle Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als zentrale Werke der französischen Moderne trotz Widerständen angekauft wurden, sagte der Direktor der Kunsthalle, Christoph Grunenberg, am Donnerstag.
Die Schau zeige die Entwicklung des modernen Impressionismus von Gustave Courbet (1819-1877) über Auguste Rodin (1840-1917), Claude Monet (1840-1926) bis hin zu Vincent van Gogh (1853-1890), erläuterte Kuratorin Dorothee Hansen. Fast alle der rund 70 ausgestellten Werke seien zumindest einmal zu Gast in der Kunsthalle gewesen. Für die aktuelle Ausstellung seien unter anderem herausragende Leihgaben aus wichtigen deutschen Museen sowie aus New York, Washington, Amsterdam, Budapest und Winterthur in die Hansestadt gekommen.
Dass die Moderne bis heute eine so bedeutende Rolle für die Kunsthalle spielt, ist Hansen zufolge insbesondere ihrem ersten Direktor Gustav Pauli (1866-1938) zu verdanken. Gegen den erbitterten Widerstand konservativer Kräfte habe er mit seiner Ankaufpolitik die Kunsthalle zu einem führenden Museum moderner Kunst in Deutschland gemacht. 1911 erwarb er für das Haus das Gemälde „Mohnfeld“ von van Gogh und löste damit einen heftigen „Künstlerstreit“ in den Feuilletons in ganz Deutschland aus. Daher sei die Schau auch eine Hommage an ihren ersten Direktor.
Die Ausstellung ist der Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 200-jährigen Bestehen des Bremer Kunstvereins. Er ist der private Träger der Kunsthalle und wurde am 14. November 1823 als einer der ersten Kunstvereine in Deutschland gegründet. Aktuell hat er mehr als 10.000 Mitglieder. Bis heute ist er verantwortlich unter anderem für den Unterhalt des Gebäudes, die Unterstützung von Ausstellungen und den Ankauf von Kunstwerken.