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Kulturverein bringt App zu NS-Erinnerungsorten in Bayern heraus

Der Landsberger Kulturverein „dieKunstBauStelle“ bringt am Donnerstag (8. Mai) eine App zur Erforschung von NS-Erinnerungsorten in Bayern auf den Markt. Das Projekt mit dem Titel „Es geschah überall“ sei deutschlandweit einzigartig, da es erstmals als „Digitale Gedenkstätte“ die NS-Erinnerungsorte eines Bundeslandes zentral bündele, teilte der Verein am Dienstag mit. Mit der „BayernHistoryApp“ könnten Nutzerinnen und Nutzer „interaktiv die NS-Geschichte erkunden“. Das Projekt werde mit 100.000 Euro von der Deutschen Stiftung Engagement und Ehrenamt gefördert.

Ein Antrieb für die Entwicklung sei gewesen, dass in ganz Bayern „viele NS-Erinnerungsorte um Sichtbarkeit kämpfen oder drohen, in Vergessenheit zu geraten“, hieß es weiter. Als Beispiel nannte der Kulturverein den größten KZ-Außenlagerkomplex Bayerns in Kaufering bei Landsberg. Ab Juni 1944 hätten die Nazis dort an elf Standorten über 23.000 Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen gezwungen, Rüstungsbunker zu bauen. „Heute sind von diesen Lagern kaum Spuren zu finden“, erklärten die Verantwortlichen. Häufig könnten Erinnerungsorte nur dank zivilgesellschaftlichem Engagement von Vereinen und Einzelpersonen erhalten werden.

Das Projekt „NS-Erinnerungsorte in Bayern“ bündele nun die Geschichten dieser Orte auf der BayernHistoryApp. Eine interaktive Karte zeige die NS-Erinnerungsorte, „sodass Interessierte lokal Zugang zu den Geschichten finden, erzählt in Videos, Bildergalerien und Audiorundgängen“. Der Fokus liege dabei auf der jungen Generation, „um kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit zu fördern und zivilgesellschaftliches Engagement zu stärken“. Die App ist ab dem 8. Mai in allen bekannten App-Stores verfügbar. (1516/06.05.2025)