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Kulturstaatsministerin besucht Flüchtlingsausstellung in Pirna

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat die katholische Kirchgemeinde im sächsischen Pirna für ihr zivilgesellschaftliches Engagement gewürdigt. Die Gemeinde St. Heinrich und Kunigunde und ihr Pfarrer Vinzenz Brendler zeigen derzeit in der Klosterkirche die Flüchtlingsausstellung „Es ist nicht leise in meinem Kopf“. Zuvor war diese im Landratsamt Pirna noch vor der geplanten Eröffnung nach Kritik wieder abgebaut worden.

Roth sagte bei ihrem Besuch am Freitag, „für solch eine Ausstellung muss in der Kultur unseres Landes unbedingt überall Platz sein“. Es sei „ein wichtiges Zeichen“ der Kirchgemeinde, diesen Geschichten Raum zu geben. Brendlers „unbedingter Einsatz für die Menschenwürde“ sei beispielhaft. Die Ausstellung zu Schicksalen von Geflüchteten ist noch bis zum 10. Oktober in Pirna zu sehen.

Erarbeitet wurde sie vom Flüchtlingsunterstützerkreis im erzgebirgischen Schwarzenberg. In Pirna sollte sie ursprünglich im Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge gezeigt werden. Die Behörde ließ sie aber wegen vermeintlichem „Unmut und Unverständnis von Bürgern und Mitarbeitern“, kurzerhand wieder abbauen. Dies sorgte bundesweit für Kritik.

Roth traf in Pirna auch den evangelischen Pirnaer Pfarrer, Cornelius Epperlein, der an der Stadtkirche St. Marien im Mai eine Regenbogenflagge aufgehängt hatte. Der AfD-nahe Pirnaer Oberbürgermeister Tim Lochner (parteilos) bezeichnete dies damals als „billige politische Einmischung“ und machte NS-Vergleiche. Roth betonte, es sei ermutigend, wie couragiert Pfarrer und Gemeinden in Pirna die Grund- und Menschenrechte verteidigten.