Künstliche Intelligenz (KI) soll die Diagnosesicherheit in der Brustkrebs-Früherkennung verbessern. Das bundesweit einzigartige Brustkrebs-Früherkennungsprogramm „Qualitätsgesicherte Mamma-Diagnostik“ (QuaMaDi) werde durch den Einsatz von KI weiter optimiert, teilte die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein am Freitag in Bad Segeberg mit. Die Vereinigung habe deshalb gemeinsam mit den gesetzlichen Krankenkassen in Schleswig-Holstein beschlossen, die Laufzeit des Programms um fünf Jahre zu verlängern.
QuaMaDi zeichne sich durch eine enge Zusammenarbeit von Gynäkologen, Radiologen, Pathologen und Spezialisten in Brustzentren aus. Jede Mammografie werde von zwei Radiologen unabhängig beurteilt, bei Zweifelsfällen greife ein dritter Experte ein. Zudem würden alle Befunde auf einer zentralen Plattform digital verwaltet. Mit dem neuen KI-Programm sollen die Ärztinnen und Ärzte bei der Befundung unterstützt werden und so komplexe Fälle schneller und präziser bearbeiten können.
Das Programm soll Frauen mit erhöhtem Krebsrisiko mehr Diagnosesicherheit bieten. „Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen“, sagte Bettina Schultz von der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein. „Je eher er erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.“ Der Einsatz von KI als Unterstützung bei der Befundung sei der nächste Schritt ins digitale Zeitalter.
Ziel der Initiative in Schleswig-Holstein sei es, mit moderner Technologie die Versorgung von Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko zu optimieren, hieß es. Jährlich werden zwischen 65.000 und 70.000 Frauen im Rahmen von QuaMaDi untersucht. 2022 seien dabei rund 1.100 Mammakarzinome entdeckt worden. Das Programm besteht seit 2005. Mittlerweile nehmen rund 460 Ärztinnen und Ärzte teil.