Auf dem Petersplatz ist derzeit eine überdimensiale Krippe aus Süditalien zu bestaunen. Doch in Castel Gandolfo – Zweitwohnsitz von Papst Leo XIV. – erhält ein anderes Krippen-Kunstwerk Beachtung. Es kommt aus Mexiko.
Die Monumental-Krippe in Zweitwohnsitz der Päpste in Castel Gandolfo wird von einem mexikanischen Künstlerpaar restauriert. Der Meisterkeramiker Israel Soteno und die Malerin Blanca Jiménez aus Metepec in Mexiko werden die 17 lebensgroßen Tonfiguren aufarbeiten, die Sotenos Vater Tiburcio geschaffen hatte, wie der Vatikan am Donnerstag ankündigte. Weitere Werke aus der historischen Familienwerkstatt werden unter anderem im British Museum in London aufbewahrt.
Die Arbeit der beiden Künstler ist in den nächsten Tagen zeitweise öffentlich in Castel Gandolfo zu verfolgen. Jiménez ist Trägerin des mexikanischen Nationalpreises für Anilinmalerei, eine umweltfreundliche Färbetechnik, die besonders in der traditionellen Keramik- und Volkskunst angewendet wird.
Die Tonfiguren, die mit nachhaltigen, über Generationen weitergegebenen Techniken gestaltet wurden, spiegelten eine tiefe Verbundenheit mit dem Land, mit der indigenen Kultur und deren Wissensschatz wider, so der Vatikan. Die Aktion des Künstler-Ehepaares fördere auch Werte wie Völkerverständigung, Nachhaltigkeit und Spiritualität.
Am Samstag (20. Dezember) um 16 Uhr wird Kardinal Fabio Baggio die Krippe vor der päpstlichen Pfarrkirche in Castel Gandolfo segnen. Dort hatte Papst Leo XIV. im Sommer seinen ersten Gottesdienst in dem Bergstädtchen am Albaner See gefeiert. Seither kommt er regelmäßig für ein oder zwei Tage pro Woche zur Erholung nach Castel Gandolfo. Auch hat er hier bereits mehrere Wochen Ferien verbracht.
Nach Abschluss der Arbeiten wird die restaurierte Krippe bis zum 2. Februar im Borgo Laudato si’ zu sehen sein. Dieses Öko- und Sozialzentrum hatte Papst Franziskus (2013-2025) in den Päpstlichen Gärten von Castel Gandolfo begründet. Der Name bezieht sich auf Franziskus’ Umweltenzyklika “Laudato si” von 2015.