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Kritik an Investitionsverpflichtung zugunsten deutscher Filme

Die Branche wehrt sich gegen Pläne von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne), Streamingdienste und TV-Sender zu Investitionen in deutsche Filmproduktionen zu verpflichten. Die bei der Neufassung des Filmförderungsgesetzes vorgesehene Investitionsverpflichtung sei kein Garant dafür, dass künftig mehr am Standort Deutschland produziert werde, heißt es laut einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstag) in einem Protestschreiben an alle Bundesminister und Staatskanzleien der Länder, das der Privatsenderverband Vaunet, der Digitalverband Bitkom und die europäische Vereinigung Motion Picture Association unterzeichnet haben.

Von einem Interessenausgleich könne nicht die Rede sein. Vielmehr werde ein maßgeblicher Teil der Verwertungskette einseitig stark belastet. Es werde nicht ausreichend berücksichtigt, dass Anbieter audiovisueller Mediendienste unterschiedliche Geschäftsmodelle und damit Angebotsinhalte hätten, um Vielfalt und Wettbewerb zu sichern, heißt es dem Bericht zufolge in dem Brief. Die Verbände empfehlen, zunächst mit Steueranreizen zu starten und deren Wirkung abzuwarten.

Das bisherige Filmförderungsgesetz läuft Ende des Jahres aus. Anfang 2025 soll die Novelle in Kraft treten, die im Mai im Bundeskabinett beschlossen wurde und derzeit im Bundestag beraten wird.