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Kritik an Gemeindevorsitzendem Joffe

Der Vorsitzende der Berliner jüdischen Gemeinde, Gideon Joffe, steht nach Vorwürfen gegen SPD-Landeschef Raed Saleh in der Kritik. Verschiedene Persönlichkeiten, darunter Rabbiner Yehuda Teichtal, verteidigten Saleh nach den am Dienstag erhobenen Vorwürfen als Unterstützer jüdischen Lebens. Joffe hatte Saleh zuvor im „Tagesspiegel“ (online, Dienstag) ein „ohrenbetäubendes Schweigen“ zum Hamas-Terrorangriff auf Israel vorgeworfen und dessen Rückzug aus dem Kuratorium für den Wiederaufbau der Synagoge am Fraenkelufer in Berlin-Kreuzberg gefordert.

Joffe warf Saleh vor, bisher „seine Solidarität mit den Opfern des bestialischen Massakers nicht zum Ausdruck gebracht“ zu haben. Es sei nicht möglich, die von den Nazis ermordeten Juden durch den Wiederaufbau einer Synagoge am Fraenkelufer ehren, „wenn man zugleich zu den von den Islamisten ermordeten Juden schweigt“. Die jüdische Gemeinde beende deshalb die Zusammenarbeit mit ihm beim Wiederaufbau der Synagoge. Saleh sagte dazu der Zeitung „Jüdische Allgemeine“ (online), die Kritik habe ihn sehr getroffen. Er habe sich stets klar gegen Antisemitismus positioniert und verurteile selbstverständlich den Hamas-Angriff auf Israel.

Teichtal sagte der „Jüdischen Allgemeinen“, Saleh habe sich unter anderem nach dem Terrorangriff für bessere Antisemitismusprävention eingesetzt. Aus dem Synagogenverein Fraenkelufer kamen Forderungen nach einem Rückzug Joffes aus dem Kuratorium. Der Vereinsvorsitzende Dekel Peretz sagte der „Jüdischen Allgemeinen“, Salehs Einsatz für jüdisches Leben sei „beispiellos und erregt weltweit Respekt“.