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Krisenordner zu Antisemitismus an Sachsen-Anhalts Schulen

Der sogenannte Krisenordner für Schulen in Sachsen-Anhalt ist um ein Kapitel über Antisemitismus ergänzt worden. Wie das Bildungsministerium am Donnerstag in Magdeburg mitteilte, hat das Landesschulamt in Halle ein entsprechendes Ergänzungskapitel erarbeitet. Daran seien auch der Landes-Antisemitismusbeauftragte Wolfgang Schneiß sowie der Verein Ofek e.V. beteiligt gewesen, der sich bundesweit gegen Antisemitismus engagiert.

„Nach den Terrorangriffen gegen Israel und den darauffolgenden antisemitischen Ausschreitungen in Deutschland ist es besonders wichtig, dass in den Schulen Antisemitismus erkannt und gut darauf reagiert wird“, sagte Schneiß. Das neue Kapitel im Krisenordner berät den Angaben zufolge umfassend zu umgehender und nachfolgender Intervention auf individueller und schulischer Ebene, einschließlich Opferhilfe, unterrichtlicher Aufbereitung und Elternarbeit.

Laut Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) haben die Schulen das Material bereits vor dem Ende der Herbstferien erhalten und seien somit besser auf mögliche Herausforderungen vorbereitet.
„Wir stellen damit sicher, dass wir ihnen in Krisensituationen umfassende Unterstützung bieten können“, sagte Feußner.

Der Krisenordner ist laut Bildungsministerium eine Sammlung von Handlungsleitfäden und Informationen, die allen Bildungseinrichtungen des Landes Hilfestellung im Umgang mit besonders herausfordernden Situationen geben soll. Bislang fielen demnach antisemitische Vorfälle unter die Kategorie „verfassungsfeindliche Vorfälle“.