Sachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz und der Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, laden am Freitag zu einem ökumenischen Friedensgebet in die Dresdner Frauenkirche ein. Anlass ist der Beginn des Zweiten Weltkriegs vor 85 Jahren. Die Bischöfe sowie der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Sachsen, Pfarrer Fabian Brüder, erklärten am Dienstag in Dresden: „In Scham und Trauer denken wir an die Opfer des Nationalsozialismus und des Krieges“. Zugleich riefen sie dazu auf, in der Gegenwart gegen jede Relativierung der NS-Zeit einzutreten.
Mit dem Friedensgebet wollen die Kirchen „an das Unheil erinnern, welches der Nationalsozialismus und in seiner Folge der Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 über Europa und die Welt gebracht haben und zugleich für den Frieden in der Gegenwart beten“, hieß es.
In ihrem Statement zum Kriegsgedenktag wiesen die Leitenden Geistlichen auch auf die aktuelle Situation hin: „Wir erleben in diesen Wochen, dass Grenzen eines demokratischen Miteinanders verletzt werden.“ Gewalt durch Wort und Tat, extremistische und populistische Positionen seien nicht zu akzeptieren. Misstrauen, Hass und Hetze würden die Gesellschaft auseinandertreiben.
In vielen sächsischen Kirchgemeinden finden außerdem am Samstag Friedensgebete statt. Auch in den katholischen Gemeinden in Ostthüringen, die zum Bistum Dresden-Meißen statt, wird dazu eingeladen.