Sie waren sexualisierter Gewalt ausgesetzt oder wurden Opfer pseudomedizinischer Versuche: die im KZ Dachau inhaftierten Frauen. Ihr Schicksal ruft ein Kreuzweg in der Gedenkstätte in Erinnerung.
Der Kreuzweg in der KZ-Gedenkstätte Dachau erinnert in diesem Jahr an die dort und in Außenlagern einst inhaftierten 8.000 Frauen. Er beginnt am 11. April um 16 Uhr, wie die Erzdiözese München und Freising mitteilte. Dabei werden die Lebensgeschichten von fünf Frauen aufgegriffen. Darunter ist die Ärztin Ella Lingens, eine Wiener Widerstandskämpferin, die 1980 von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als “Gerechte unter den Völkern” geehrt wurde. Auch wird Miriam Rosenthal gedacht, einer der vielen ungarischen Jüdinnen, die ab 1944 nach Kaufering in ein Außenlager verschleppt wurden, wo Rosenthal im Februar 1945 einen Sohn gebar.
“Das Schicksal der weiblichen Häftlinge im Konzentrationslagerkomplex Dachau ist oftmals nur wenig bekannt”, heißt es in der Ankündigung. Diese waren zum Teil sexualisierter Gewalt ausgesetzt, wurden Opfer pseudomedizinischer Versuche oder zur Prostitution im Lagerbordell gezwungen; einige wurden auch als ausländische Widerstandskämpferinnen ermordet.
Treffpunkt für den Kreuzweg der Katholischen Seelsorge der KZ-Gedenkstätte Dachau in Zusammenarbeit mit dem Kreiskatholikenrat Dachau und dem Dachauer Forum ist am Eingang zum Museum (Pater-Roth-Straße 2a).