Artikel teilen:

Krankenkassen geben kaum Geld für Gesundheits-Apps aus

Immer mehr Patienten in Deutschland nutzen Gesundheits-Apps. Allerdings bleiben die Aufwendungen der Kassen für die neuen Gesundheitshelfer übersichtlich.

Die größten gesetzlichen Krankenkassen geben im Schnitt weniger als einen Euro pro Versicherten im Jahr für Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) aus. Das ergab eine Anfrage von Business Insider (Dienstag). Digitale Gesundheitsanwendungen sind geprüfte Gesundheits-Apps, die seit 2019 im Rahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung von Ärzten verordnet werden können, wenn sie eine sinnvolle Unterstützung für die Behandlung des Patienten sind. Die Programme, die Versicherte über Smartphone, Tablet oder PC nutzen können, decken ein breites Spektrum ab: von Hilfen bei Wirbelsäulen- und Stoffwechselerkrankungen über Krebs bis zu Burn-out.

Die Techniker Krankenkasse mit rund 11,4 Millionen Versicherten erklärte, sie habe 2023 nur 10 Millionen Euro für DiGAs ausgegeben. Die Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK) mit rund 5,5 Millionen Versicherten gab an, dass sie rund 5,7 Millionen Euro für DiGAs ausgab. Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) in Bayern und Baden Württemberg, mit jeweils rund 4,6 Millionen Mitgliedern, teilten mit, dass ihre Ausgaben für DiGAs 3,2 und 3,5 Millionen Euro betrugen. Im Schnitt liegen die jährlichen Ausgaben für DiGAs bei den größten Krankenversicherungen also deutlich unter einem Euro pro Versicherten. Die Barmer Krankenkassen machte aus wettbewerblichen Gründen keine Angaben.

Alle DiGAs müssen vor der Verordnung und Erstattung vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte geprüft werden. Geprüfte Apps kommen in das sogenannte DiGA-Verzeichnis, in dem sich aktuell 62 Apps befinden.

Die Verordnungszahlen digitaler Gesundheitsanwendungen waren 2023 deutlich gestiegen. Bundesweit habe es schätzungsweise 235.000 Verordnungen und damit mehr als doppelt so viele wie 2022 gegeben, teilte das Beratungsunternehmen McKinsey im Januar mit.