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Krankenkasse: Zahl der Krankmeldungen in NRW bleibt auf hohem Niveau

Die Zahl der Krankmeldungen in Nordrhein-Westfalen bleibt laut einer Erhebung der Krankenkasse AOK auf hohem Niveau. So lag der Krankenstand in NRW im Jahr 2023 bei 7,1 Prozent, wie die AOK Rheinland/Hamburg am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Die meisten Ausfälle am Arbeitsplatz gab es in den Branchen Pflege, Metallerzeugung, Ver- und Entsorgung sowie in der öffentlichen Verwaltung. Hauptgründe waren den Angaben zufolge Atemwegserkrankungen, Probleme mit dem Muskel-Skelett-Apparat und psychische Erkrankungen.

Im Jahr 2022 hatte der Krankenstand bei den Beschäftigten NRW-weit noch bei 7 Prozent gelegen. Die Expertinnen und Experten der AOK Rheinland/Hamburg gehen davon aus, dass sich in den Rekordzahlen des Jahres 2023 auch die Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung niederschlägt. Damit fließen nun alle ärztlich attestierten Arbeitsunfähigkeiten in die Statistik ein.

Das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) der AOK Rheinland/Hamburg hat für die Analyse Daten von mehr als einer Million Versicherten ausgewertet und auch Erhebungen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK hinzugezogen. „Viele Menschen sehen sich mit komplexen Belastungen konfrontiert, die negative Folgen für ihre körperliche und seelische Gesundheit haben können. Auch die Arbeitswelt ist geprägt von grundlegenden gesellschaftlichen, sozialen und politischen Veränderungen“, sagte das Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg, Sabine Deutscher.

Erkrankungen der Atemwege waren im Jahr 2023 der Grund für mehr als jeden vierten Fall (27,5 Prozent) einer Arbeitsunfähigkeit. Etwa 13,7 Prozent aller Fälle entfielen auf Muskel-Skelett-Erkrankungen. Es folgten Infektionen mit 9,5 Prozent, Verdauungserkrankungen mit 6,3 Prozent und psychische Probleme mit 4,9 Prozent.

Den höchsten Krankenstand wiesen 2023 die Beschäftigten der Pflegebranche mit 9,6 Prozent auf, gefolgt von der Branche Metallerzeugung (9,3 Prozent). Mit 8,9 Prozent folgten die Ver- und Entsorgung sowie die öffentliche Verwaltung mit 8,91 Prozent. Deutlich unterdurchschnittliche Krankenstände hat die AOK Rheinland/Hamburg in der Finanz- und Versicherungsbranche (5 Prozent), im Gastgewerbe (4,7 Prozent) sowie in der Informations- und Kommunikationsbranche (4,3 Prozent) registriert. „Das kann im Zusammenhang mit einem vergleichsweise geringen Altersdurchschnitt sowie einer hohen Homeoffice-Quote gesehen werden“, betonte die Geschäftsführerin des BGF-Instituts, Merit Kirch.