In Schleswig-Holstein sind im vergangenen Jahr 159 Kinder mit Verbrennungen in die Klinik gekommen. Besonders betroffen waren Kinder bis fünf Jahre mit 89 Prozent der Krankenhauseinweisungen, wie die Krankenkasse AOK am Dienstag mitteilte. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen. Auf sie entfielen in 2023 fast 63 Prozent der Behandlungsfälle. Verbrennungen gehörten zu den häufigsten Unfällen im Kindesalter. Gerade die Vorweihnachtszeit berge Risiken, weil Kinder die Gefahr von brennenden Kerzen oder heißen Ofenblechen unterschätzten, hieß es.
Gefährlich seien auch elektrische Geräte mit herunterhängenden Kabeln oder Decken auf dem Tisch, die unabsichtlich heruntergezogen werden. Eltern sollten Streichhölzer und Feuerzeuge immer konsequent wegschließen, statt echter Kerzen LED-Kerzen verwenden, Adventskränze nie unbeaufsichtigt lassen und heiße Getränke immer weit entfernt vom Tischrand stellen.
Wenn sich Kinder verbrennen, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und das Kind zu beruhigen, sagen die Experten. Zuerst sollten Eltern in Brand geratene Kleidung mit Wasser löschen oder die Flammen mit einer Decke ersticken. Mit heißer Flüssigkeit durchtränkte Kleidung muss rasch, aber vorsichtig ausgezogen werden. Kleinflächige Verbrennungen, zum Beispiel am Finger, werden mit handwarmem Wasser (mindestens 15 Grad Celsius) für zehn bis 15 Minuten gekühlt. Bei größeren Verbrennungen sollten Eltern schnell den Notruf 112 wählen.