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Krankenkasse: Niedersachsen nehmen zu viele Schmerzmittel

In Niedersachsen nehmen nach Krankenkassen-Angaben zu viele Menschen Schmerzmittel. Rund 400.000 Niedersachsen leiden unter chronischen Schmerzen, wie die Barmer am Freitag in Hannover mitteilte.

Schmerzmittel könnten zusammen mit anderen Medikamenten eingenommen, gefährlich werden, hieß es. So seien 63.000 Menschen in Niedersachsen 2021 trotz Herzschwäche Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac verschrieben worden. Aus medizinischer Sicht werde davon aber abgeraten. Die Krankenkasse bezog sich auf Analysen ihres Arzneimittelreports.

Ein weiteres Risiko liege in der Selbstmedikation. Viele Schmerz-Präparate seien rezeptfrei, hätten aber Nebenwirkungen. „Behandelnden Ärztinnen und Ärzten fehlt die Kenntnis über diese Medikamenteneinnahme, wenn Patienten nicht berichten, dass sie rezeptfreie Präparate einnehmen“, sagte Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen.

Sie plädiert für die elektronische Patientenakte. Diese könne Informationslücken schließen. Dabei könnten die Versicherten selbst entscheiden, ob sie die Akte nutzen und ob sie ihre medizinische Vorgeschichte an Ärztinnen und Ärzte weitergeben, hieß es.