In Deutschland gibt es einen Trend zum Kaiserschnitt. So verzeichnet die Krankenkasse KKH für 2023 einen Höchstwert dieser Form der Entbindung. Woran das liegt und wie sich der Trend entwickelt hat.
Die Krankenkasse KKH registriert bei ihren Versicherten einen neuen Höchstwert: Mehr als ein Drittel der Neugeborenen – 34,8 Prozent – sind im vergangenen Jahr per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen. Ein Grund sei die Zunahme von Risikoschwangerschaften, teilte die Kasse am Montag in Hannover mit. Diese könnten etwa durch erhöhtes Alter der Mutter, Begleit- oder Vorerkrankungen sowie besondere Geburtspositionen des ungeborenen Kindes vorliegen. In den vergangenen Jahren habe die Kaiserschnitt-Rate bei 30 bis 33 Prozent gelegen – 2022 bei 32,8 Prozent. Die KKH misst den Anteil seit dem Jahr 2006.
Bereits 2023 hatte das Statistische Bundesamt auf einen Trend zur Kaiserschnittgeburt verwiesen. Demnach entbanden im Jahr 2021 rund 237.000 Frauen in Deutschland auf diese Weise (30,9 Prozent). In den 30 Jahren zuvor hatte sich der Anteil seit 1991 (15,3 Prozent) verdoppelt.
Laut KKH ist ein Kaiserschnitt wie jede Operation mit Risiken verbunden und kann zu Komplikationen führen. Daher gelt es, den Eingriff genau abzuwägen. Auch für die Psyche der Frau könne ein Eingriff Folgen haben. “Einige Mütter leiden darunter, keine natürliche Entbindung erlebt zu haben”, erklärte KKH-Expertin für Kinder- und Frauengesundheit, Vijitha Sanjivkumar. Daher sei eine Aufklärung der werdenden Eltern vor der Geburt wichtig.
Sanjivkumar riet Schwangeren, sich frühzeitig über Geburtsmöglichkeiten zu informieren. Anfragen bei Gynäkologen oder Hebammen könnten dabei helfen.