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Krankenkasse: Jedes dritte Kind wurde 2024 per Kaiserschnitt geboren

In Deutschland findet nach Krankenkassen-Angaben rund ein Drittel der Geburten nicht mehr im Kreißsaal, sondern im Operationssaal statt. Aktuelle Zahlen zeigten, dass 2024 fast 34 Prozent der Neugeborenen per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen seien, teilte die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) am Donnerstag in Hannover mit. Damit setze sich ein Trend fort, der seit vielen Jahren zu beobachten sei: Zwischen 2020 und 2024 lag die Kaiserschnitt-Quote bei der KKH konstant bei über 30 Prozent.

Häufig liegt der Krankenkasse zufolge eine klare medizinische Indikation für einen Kaiserschnitt vor – etwa bei einer ungünstigen Lage des Kindes, einem Geburtsstillstand oder auffälligen Herztönen. In solchen Fällen sei der Eingriff die sicherste Option für Mutter und Kind, sagte Vijitha Sanjivkumar, Expertin für Kinder- und Frauengesundheit bei der KKH.

Die hohe Zahl der Operationsgeburten sei aber nicht allein durch Risikosituationen erklärbar. Ein Teil der Frauen wünsche sich eine planbare Geburt und sehe in einer Sectio, wie ein Kaiserschnitt medizinisch genannt wird, eine Möglichkeit, Risiken einer vaginalen Entbindung zu umgehen. Auch Ängste, etwa vor Schmerzen oder Kontrollverlust, spielten eine Rolle. Zudem würden Frauen heute später Mutter, was Schwangerschaftsrisiken erhöhe.

Ein Kaiserschnitt sei wie jede andere Operation mit Risiken verbunden und könne zu Komplikationen führen, sagte Sanjivkumar. Er solle deshalb nach einem gründlichen Abwägen für das Wohlergehen von Mutter und Kind ausgeführt werden. Die Expertin rät werdenden Müttern, sich bereits frühzeitig über die verschiedenen Geburtsmöglichkeiten zu informieren. Die KKH hat für die Kaiserschnittquote 9.394 Geburten im Jahr 2024 ausgewertet, von denen 3.180 per Kaiserschnitt erfolgten.