Nahezu die Hälfte der Eltern hat einer Krankenkassenumfrage zufolge das Gefühl, dass ihre Kinder zunehmend an psychischem Stress leiden. Wie die Krankenkasse KKH am Dienstag in Hannover mitteilte, glauben 40 Prozent der befragten Eltern, dass der seelische Druck auf ihre sechs- bis 18-jährigen Kinder in den vergangenen ein bis zwei Jahren zugenommen habe. Die Kasse hatte das Meinungsforschungsinstituts Forsa mit der Erhebung beauftragt. Dafür wurden im August 2.003 Personen im Alter von 25 bis 69 Jahren mit sechs- bis 18-jährigen Kindern deutschlandweit sowohl telefonisch als auch online repräsentativ befragt.
Etwa ein Fünftel (21 Prozent) der Eltern von sechs- bis zehnjährigen Kindern hatte den Eindruck einer starken psychischen Belastung. Bei den Eltern der elf- bis 18-Jährigen ging sogar ein knappes Drittel (30 Prozent) von gewichtigeren psychischen Problemen aus.
Als Ursache für die innere Bedrängnis ihres Nachwuchses nannten mehr als zwei Drittel (69 Prozent) Leistungsdruck in der Schule oder bei der Ausbildung. Die Hälfte der Teilnehmenden gab hohe Selbstansprüche ihrer Kinder an, 42 Prozent nannten zwischenmenschliche Konflikte, 32 Prozent Mobbing in der Schule oder in sozialen Netzwerken und 30 Prozent fehlende soziale Kontakte und Einsamkeit. Eine weitere Rolle spielen für 29 Prozent allgemeine Zukunftsängste, bedingt beispielsweise durch den Klimawandel und gesellschaftliche Veränderungen.