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Krankenkasse: Arme sind am häufigsten adipös

Menschen mit niedrigem Einkommen sind deutlich häufiger fettleibig als solche mit hohem Einkommen. Schwere Adipositas-Erkrankungen treten bei Personen mit einem Jahresbruttoeinkommen von 15.000 bis 20.000 Euro mehr als doppelt so häufig auf wie in der Einkommensgruppe über 55.000 Euro pro Jahr, wie die Barmer Krankenkasse Hessen am Montag in Frankfurt am Main mit Bezug zu Zahlen von 2021 mitteilte. Einen ähnlichen Unterschied stellt die Krankenkasse bei dem Bildungsstand fest. Schwere Adipositas komme bei Versicherten mit Hauptschulabschluss 2,3-mal häufiger vor als bei Versicherten mit Abitur.

Auch regional verzeichnet die Krankenkasse in Hessen große Unterschiede hinsichtlich der Fettleibigkeit. In Nordhessen gebe es deutlich häufiger schwere Adipositas-Erkrankungen als im übrigen Teil des Bundeslandes. So seien von 1.000 Personen im Werra-Meißner-Kreis 2021 rund 37 schwer adipös gewesen und im Landkreis Kassel rund 32 Personen. Hingegen erhielten in Wiesbaden nur rund 18 Personen eine entsprechende Diagnose, in Frankfurt rund 19 Personen und in Darmstadt rund 20 Personen. Die niedrigste Zahl an Adipositas-Diagnosen wurde im Hochtaunuskreis mit rund 17 je 1.000 Personen festgestellt.

Adipositas tritt nach Angaben der Barmer häufig mit Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Diabetes Mellitus auf. Je ein Viertel der Betroffenen leide auch an Rückenschmerzen oder einer Depression. Eine ausgewogene Ernährung beuge den Erkrankungen vor, empfahl die Krankenkasse. Sie riet dazu, öfter selbst zu kochen, mehr pflanzliche Fette und Eiweiße als tierische zu verwenden und weniger zuckerhaltige Erzeugnisse zu essen.