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Kosten für Bayerns Kliniken haben sich seit 2003 mehr als verdoppelt

Die Gesamtkosten der bayerischen Krankenhäuser sind in den vergangenen 20 Jahren geradezu explodiert: Vergangenes Jahr kostete die Krankenhausversorgung im Freistaat 22,01 Milliarden Euro, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag in Schweinfurt mitteilte. Alleine im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 1,32 Milliarden Euro oder 6,4 Prozent. Im Jahr 2013 lagen die Gesamtkosten noch bei 13,93 Milliarden Euro, 2003 waren es nur 9,35 Milliarden. Die Kosten stiegen in 20 Jahren also um 135 Prozent.

Den größten Posten in den Gesamtkosten machen die Personalausgaben aus, wie die Statistiker errechnet haben: Sie haben mit 13,52 Milliarden Euro einen Anteil von 61,4 Prozent. Sie haben sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt (2003: 6,22 Milliarden Euro). Die Sachkosten haben mit 8,22 Milliarden Euro einen Anteil von 37,3 Prozent an den Gesamtkosten. Sie stiegen sich in zwei Jahrzehnten um das 2,75-fache. 2023 kostete jeder Behandlungsfall 7.145 Euro (2003: 3.215 Euro), jeder Tag 969 Euro (2003: 343 Euro).

Der Bundesrat stimmt am Freitag (22. November) über die Klinikreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ab. Die bayerischen Klinikträger appellierten am Donnerstag an die Länder, die Reform im Bundesrat vorerst zu stoppen. „Die Risiken und Nebenwirkungen der vorliegenden Krankenhausreform sind unkalkulierbar“, sagte der Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, Roland Engehausen, der „Augsburger Allgemeinen“ (Donnerstag). Das geplante Gesetz sei praxisuntauglich und technokratisch.

Erklärtes Ziel des Gesetzes ist es laut Lauterbach, die steigenden Kosten im Krankenhausbereich in den Griff zu bekommen. (00/3691/21.11.2024)