GÖTTINGEN – Die Behörden in Ägypten schränken nach Angaben von Menschenrechtlern massiv die Religionsfreiheit koptischer Christen ein. Mindestens 58 christliche Kirchen seien auf staatliche Anordnung in den vergangenen Monaten angeblich aus Sicherheitsgründen geschlossen worden, berichtete die Gesellschaft für bedrohte Völker in Göttingen.
Vor allem in dem von Kopten bewohnten Oberägypten habe die Polizei in vielen Dörfern Kirchen geschlossen. Wegen Protesten von Muslimen aus der Nachbarschaft könnten die Gebäude von Sicherheitskräften angeblich nicht wirksam vor Terrorangriffen geschützt werden. „Die offizielle Begründung ist absurd und ein Armutszeugnis für Ägyptens Polizei und Armee“, sagte der Direktor der Gesellschaft für bedrohte Völker, Ulrich Delius. Seit 2012 mussten in Ägypten den Angaben zufolge 267 Kirchen schließen. Nur neun von ihnen seien seither wiedereröffnet worden. epd
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