Hunderte haben am Sonntag beim Bosse-Freiluftkonzert in Osnabrück Schutz vor dem Regen gesucht – und zwar im Dom. Doch das gefiel nicht jedem. Manche sprechen von einem Akt der Blasphemie. Der zuständige Küster kontert.
Die Unwetter-Unterbrechung des Osnabrücker Bosse-Konzerts vom Wochenende hat ein mediales Nachspiel: Dass Hunderte Besucher am Sonntag im Dom Schutz vor schlechtem Wetter fanden, sorgt auch für Kritik. Manche Stimmen in den sozialen Netzwerken sprechen gar von “Blasphemie”. Der zuständige Küster jedoch sieht das anders. Es sei schon immer Aufgabe der Kirche gewesen, Menschen einen Schutzraum zu bieten, vor allem bei Unwettern, sagte Ansgar Stuckenberg der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (Mittwoch).
Es sei geradezu ihre Pflicht, Menschen in Notlagen zu helfen. Auch dass einige Konzertgäste mit Bierbechern den Dom betraten, sei kein Problem gewesen. Da alles sehr schnell ging, habe man das toleriert, so der Küster.
Die Blasphemie-Kritik ist aus seiner Sicht unbegründet, zumal sich die Musik-Fans im Dom rücksichtsvoll verhalten hätten. Es habe auch kaum Müll in dem Gotteshaus gegeben, dafür aber viel Dankbarkeit. Dass der Dom im Fall eines Unwetters geöffnet wird, sei keine spontane Entscheidung gewesen, so der Küster. Laut Stuckenberg war diese Möglichkeit bereits im Vorfeld mit dem Veranstalter abgesprochen worden.
Das Konzert des Sängers Bosse vor den Türen des Doms war wegen schlechten Wetters unterbrochen worden. Nach der improvisierten Pause konnte die Veranstaltung im Freien fortgesetzt werden.