Viele Trauernde können in ihrer Situation Worte des Beileids und Signale, dass andere Menschen an sie und ihre Situation denken, gut gebrauchen. Was Trauerbegleiter raten, wenn es darum geht, eine Kondolenz-Karte oder einen -Brief zu verfassen:
ZEIT: Kondolieren, das macht man nicht einfach so. Die richtigen Worte zu finden braucht Zeit, die man sich unbedingt nehmen sollte.
FORM: Ein gutes kräftiges Papier, dazu ein passender Briefumschlag. Eine schöne Karte mit einem Motiv, das zum Absender und seiner Beziehung zum trauernden Angehörigen passt. Am besten handschriftlich. Nur wenn die Handschrift nicht lesbar ist im Ausnahmefall per Maschinenschrift. Ein gut leserlicher Absender auf dem Umschlag erleichtert dem Empfänger später eine Danksagung.
INHALT: Eine angemessene Anrede, ein Eingangssatz, der möglicherweise die Umstände des Todes anspricht, ein Satz der Anteilnahme, persönliche Erinnerungen an den Verstorbenen, die ein Ausdruck der Wertschätzung des Verstorbenen sind. Am Ende ein Schlusssatz etwa mit „herzlich verbunden“ oder „wir trauern mit Ihnen“. Eigene Erlebnisse („das habe ich auch schon erlebt“) und Ratschläge sind tabu. Trauersprüche – christlich genauso wie nicht-religiös – oder ein sorgfältig ausgesuchtes und passendes Zitat können die eigenen Worte verstärken.
FLOSKELN: Formulierungen wie „Die Zeit heilt alle Wunden“, „Es muss weiter gehen“ oder „Ich weiß genau, wie Du Dich fühlst“ sind ein No-Go.
WHATSAPP: Beileidsbekundungen per WhatsApp, Signal, SMS oder E-Mail unbedingt vermeiden, das ist der Rat des Theologen und Trauerexperten Klaus Dirschauer. Karten oder Briefe mit einem persönlichen Text sind schon deshalb besser, weil sie in Erinnerung an den Verstorbenen auch später noch einmal in die Hand genommen werden können. Und sie signalisieren: Hier hat sich jemand eingehender mit dem Trauernden und seiner Situation beschäftigt.