Die Zahl der neuen Asylanträge in Deutschland hat sich im Vergleich zum Vorjahr halbiert. Für etliche Städte und Kommunen bedeutet das eine “Atempause”. Doch viele Probleme bleiben.
Deutsche Kommunen spüren eine Entspannung wegen der zuletzt gesunkenen Asylzahlen. In manchen Städten könnten Notunterkünfte teils wieder abgebaut werden, sagte Christian Schuchardt (CDU), Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, der “Augsburger Allgemeinen” (Donnerstag).
André Berghegger (CDU), Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, äußerte sich ähnlich. “Der Rückgang der Asylantragszahlen, der nun seit einigen Monaten zu verzeichnen ist, bringt eine Atempause für die Kommunen”, sagte er. “Wir beobachten eine Entspannung bei der Aufnahme und Unterbringung von neu ankommenden Geflüchteten.”
Es gebe jedoch keinen Grund zur Entwarnung. “Die Situation vor Ort bleibt trotzdem angespannt. Die Städte müssen sich ja weiter um die Menschen kümmern, die bereits bei uns sind. Schulplätze, Kitaplätze und Wohnraum sind weiterhin knapp. Auch die Ausländerbehörden stoßen an ihre Kapazitätsgrenze”, so Schuchardt. Die Städte benötigten dringend mehr finanzielle Unterstützung für die vielen Integrationsaufgaben. Schuchardt forderte außerdem: “Die Rückführung von ausreisepflichtigen Asylbewerbern ohne Bleibeperspektive muss besser und schneller funktionieren.”
In diesem Jahr haben bisher deutlich weniger Menschen Asyl in Deutschland beantragt als im Vorjahr. Von Januar bis Juli registrierten die Behörden rund 70.000 Erstanträge. 2024 waren es in diesem Zeitraum doppelt so viele. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) sieht darin einen Erfolg seiner strikteren Migrationspolitik.