Schule als Ort des Missbrauchs – und als Ort der Hilfe. Die Aufarbeitungskommission pocht auf mehr Schutz für Kinder und Jugendliche. Diesen Mittwoch stellen die Experten eine Studie zu sexueller Gewalt an Schulen vor.
Experten für die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch fordern einen besseren Schutz für Kinder und Jugendliche an Schulen. “Wenn wir die Strukturen verstehen, die Missbrauch begünstigen, dann können wir das System Schule weiterentwickeln und Kinder und Jugendliche zukünftig besser schützen”, sagte die Vorsitzende der Unabhängigen Kommission des Bundes zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs, Julia Gebrande, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Die Kommission stellt an diesem Mittwochvormittag in Berlin eine Fallstudie zu sexualisierter Gewalt an Schulen vor. Dazu hat sie 133 Berichte und Anhörungen von Betroffenen ausgewertet. Dabei geht es zum einen um Betroffene, die in der Schule Hilfe gesucht haben. Zum anderen nimmt die Studie die Schule als Tatort in den Blick, an dem Kinder und Jugendliche sexuelle Gewalt durch Lehrkräfte, anderes schulisches Personal oder Mitschüler erfahren.
Die Studie solle dazu anregen, sich in Schulen mit sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche auseinanderzusetzen und Betroffenen zuzuhören, sagte Gebrande. Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch sei notwendig, um das Leid der Betroffenen und das Unrecht anzuerkennen.