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Königshaus am Schachen startet in die Sommersaison

Einen orientalischen Saal, wie ihn Sultan Selim III. hatte, wollte auch Ludwig II. In einer englischen Publikation hatte der König einen solchen entdeckt und ließ ihn entsprechend in den bayerischen Bergen nachbauen.

Nach langer Winterpause beginnt am Samstag die Sommersaison im auf über 1.800 Meter hochgelegenen Königshaus am Schachen und der dazugehörigen Berggaststätte. Besucherinnen und Besucher können dann wieder auf den Spuren von König Ludwig II. (1845-1886) im Wettersteingebirge wandern und sein unbekanntestes Bauwerk entdecken, wie die Bayerische Schlösserverwaltung am Montag in München mitteilte. Deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten einen intensiven Frühjahrsputz gemacht und danach die verschraubten Fensterläden geöffnet. Im Außenbereich werde zudem ein hölzerner Weidezaun nach historischem Vorbild aufgebaut.

Das Königshaus, zwischen 1869 und 1872 nach Plänen von Georg Dollmann auf der Schachenalpe südlich von Garmisch-Partenkirchen erbaut, diente dem Monarchen als Rückzugsort, wie es heißt. Das Holzhaus im Schweizer Chaletstil beherbergt im Obergeschoss den Türkischen Saal, einen orientalischen Prunkraum. Über eine enge Wendeltreppe erreichbar, schmücken ihn farbige Glasfenster, Pfauenfedern, kostbare Teppiche, ein zentraler Springbrunnen und opulent bestickte Textilien.

Besucht werden kann des Königs Zufluchtsort laut Angaben im Rahmen einer Führung. Neben den regelmäßigen Besichtigungszeiten (täglich um 11, 13, 14 und 15 Uhr) werden demnach bei Bedarf weitere Führungen angeboten. Gruppenführungen ab 15 Personen gibt es auch in Englisch, Französisch oder Italienisch. Der Eintritt kostet 5 Euro. Tickets seien ausschließlich vor der Besichtigung an der Kasse im Königshaus erhältlich. Reservierungen sowie Bezahlung mit EC- oder Kreditkarten seien aus technischen Gründen nicht möglich. Das Ende der Saison sei abhängig von Wetter und Schneelage voraussichtlich am 5. Oktober.

Das auf 1.866 Metern im Wettersteingebirge gelegene Königshaus ist nur zu Fuß erreichbar. Die Gehzeit beträgt je nach Weg drei bis vier Stunden. Informationen zur Tourenplanung und zu den Übernachtungsmöglichkeiten sind unter www.schachenhaus.de zu finden.