Im Mittelpunkt der bayerischen Landesausstellung 2025 steht der bayerische König Ludwig I. (1786-1868). Die Ausstellung trägt den Titel „Ludwig I. – Bayerns größter König?“ und ist ab 10. Mai im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg zu sehen. In sieben Abteilungen werde sowohl die Person Ludwigs I. „in seiner ganzen Widersprüchlichkeit“ als auch die mit ihm verbundene Umbruchzeit in den Blick genommen, sagte Projektleiter Rainhard Riepertinger vom Haus der Bayerischen Geschichte am Donnerstag in Regensburg. Mit der Kabinettsausstellung „Sau sticht König“ stellen die Museumsmacher ein „urbayerisches Kulturgut“ vor.
Anlass sei die Thronbesteigung des Wittelsbachers vor 200 Jahren. Ludwig I. habe als liberaler König seine Regentschaft angetreten, später aber immer mehr autokratische Züge entwickelt, sagte Riepertinger weiter. Der Wittelsbacher übernahm 1825 in Zeiten von Kriegen, Revolutionen und Umwälzungen ein fast bankrottes Königreich. Mit Blick auf seine Bautätigkeit habe er viel bewegt, etwa durch den Bau der Eisenbahn, des Ludwig-Donau-Main-Kanals oder auch durch seine Kunstleidenschaft, erläuterte der Projektleiter. Auf der anderen Seite sei er ein König gewesen, der mit den Forderungen der Zeit nach politischer Mitbestimmung nicht mehr mitgehen konnte. Auch das sei ein Grund für seinen Rücktritt 1848 gewesen.
„Königlich“ werde es ab 30. Mai auch in der neuen Kabinettsausstellung „Sau sticht König“ zugehen, sagte Museumsdirektor Richard Loibl. Mit dem Schafkopf-Kartenspiel werde ein „urbayerisches Kulturgut“ ins Museum geholt, das vom Volk in Wirtshäusern gespielt wird. Ein weiteres Highlight sei ab 15. November die Sonderausstellung „Geschichten aus dem Bayerwald II“.
Loibl warf zudem einen Blick zurück auf das Museumsjahr 2024 im Haus der Bayerischen Geschichte. Mit rund 250.000 Besucherinnen und Besuchern habe sich die Resonanz auf „hohem Niveau“ eingependelt. „Damit spielen wir mit in der Liga der kleinen Königsschlösser“, sagte Loibl.
Zum ersten Mal habe das Museum mit der Bayern-Ausstellung „Ois anders – Großprojekte in Bayern 1945-2020“ einen klimafreundlichen und nachhaltigen Weg beschritten. 90 Prozent des Ausstellungs-Pools habe wiederverwendet werden können, sagte Loibl. Auch mit dem Passivhaus-Zertifikat, das weltweit in der Museumsgröße einzigartig sei, sei das Museum ein Vorreiter. Es brauche weder Gas noch Öl, seine Energie gewinne das Museum aus dem Abwasser der Stadt Regensburg. In Planung seien eine grüne Wand sowie ein Solardach, sagte Loibl. (00/0240/23.01.2025)