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Kölner Museum Schnütgen zeigt Buchmalerei der französischen Gotik

Das Kölner Museum Schnütgen widmet seiner Neuerwerbung eine eigene Ausstellung. Vom 11. Dezember an steht ein reich bebildertes Gebetbuch aus Nordfrankreich aus der Zeit um 1300 im Mittelpunkt, wie die Stadt Köln am Mittwoch ankündigte. Bis 17. Mai 2026 können sich Besucher anhand von weiteren Leihgaben vom Können und dem Sinn für Details mittelalterlicher Buchmaler überzeugen sowie digital in dem Psalter-Brevier für die Prämonstratenser-Abtei St. Martin in Laon blättern.

Das Gebetbuch, das sich bis zur französischen Revolution in der Abtei in der Nähe von Paris befand, gelangte danach in die Sammlung der Herzöge von Arenberg und befand sich dann in unterschiedlichem Privatbesitz, wie die Museumsexperten erklärten. Es sei ein prachtvolles Beispiel für die Buchmalerei der französischen Gotik und vereine auf 900 verzierten Seiten die biblischen Psalmen, also die Grundlage mittelalterlicher Gebetbücher, mit einem Stundengebetbuch für Geistliche. Als Monatsübersicht zu den Heiligenfesten sei das Kalendar der Handschrift vorangestellt und aufgrund der malerischen Gestaltung von besonderem Reiz.

Aufgenommen sei auch das Fest Ludwigs IX., der 1297 heiliggesprochen wurde, hieß es. Dies sei ein wichtiger Fakt für die Datierung der Handschrift. Die heiter-spielerischen Randszenen geben Einblicke in die Lebenswelt des Mittelalters.

In der Ausstellung werde der Vorbildcharakter französischer Buchmalerei für die Kölner Handschriftenproduktion deutlich, hieß es. Insgesamt vier Leihgaben aus Privatbesitz sowie aus der Erzbischöflichen Diözesan- und Dombibliothek Köln veranschaulichten dies. Über die aufgeschlagenen Seiten der Originalhandschrift hinaus könnten Besucher vor Ort in Auszügen auch digital in der Handschrift blättern und teils humorvolle Details entdecken. Erworben wurde die Handschrift mit Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Harald und Gertrud Kühnen Stiftung.