Der haitianische Filmemacher Raoul Peck wird im Rahmen des „Film Festival Cologne“ mit dem Filmpreis Köln ausgezeichnet. Das am 17. Oktober startende Festival wird seinen Dokumentarfilm „Ernest Cole: Lost and Found“ über den gleichnamigen südafrikanischen Fotografen präsentieren, wie die Veranstalter am Donnerstag mitteilten. Cole hatte 1967 in seinem Fotobuch „House of Bondage“ der Weltöffentlichkeit die rassistische Realität im Apartheidstaat vor Augen geführt.
Der „International Actors Award“ geht den Angaben zufolge an den aus Köln stammenden Schauspieler Udo Kier. In Kooperation mit dem Kölnischen Kunstverein, in dem auch eine Ausstellung über den Schauspieler zu sehen sein wird, zeigt das Festival eine umfangreiche Retrospektive seines Schaffens.
Der US-amerikanische Künstler und Dokumentarfilmer Michael Premo erhält den Phoenix-Preis. Premo ist auf dem Film-Festival mit seiner Arbeit „Homegrown“ im Programm vertreten. Wenige Wochen vor der wichtigsten US-Wahl gebe der Film einen Einblick in die Welt von drei gewaltbereiten Trump-Unterstützern, hieß es.
Viele der auf dem Festival bis zum 24. Oktober ausgestrahlten Dokumentar- und Spielfilme behandelten die autoritären, antidemokratischen Kräfte, die weltweit auf dem Vormarsch sind, hieß es weiter. So zeige „Of Caravan and the Dogs“, wie in Russland seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine die freie Presse und Zivilgesellschaft durch staatliche Zensur unter Druck „getilgt“ werde. Im deutschen Oscar-Kandidaten „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ von Mohammad Rasoulof opfere ein iranischer Jurist die Unabhängigkeit der Justiz seinem Karrierestreben.
Im NRW-Wettbewerb konkurrieren demnach 13 fiktionale und nicht-fiktionale Produktionen um den Filmpreis des Landes. Darunter ist zum Beispiel der für Österreich nominierte Oscar-Kandidat „Des Teufels Bad“, der unter anderem im Bergischen Land gedreht wurde. Der Filmpreis NRW ist mit 20.000 Euro dotiert.
Bestandteil des Festivals sind auch Konferenzen zu aktuellen Fragen der Film- und Unterhaltungsbranche. So widmet sich etwa der „European Series Day“ den wichtigsten Trends des europäischen Serienmarktes, und der „Global Day. Stories for Change“ präsentiert Bewegtbildstrategien für die erfolgreiche Vermittlung entwicklungspolitischer Themen. Anlässlich der Konferenz wird auch gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen der NRW-Medienpreis für entwicklungspolitisches Engagement verliehen.