Die Klimasonderbeauftragte der Bundesregierung, Jennifer Morgan, hat zum Start der 29. UN-Klimakonferenz in Aserbaidschan ambitionierte Beschlüsse angemahnt. Es brauche mehr Fokus auch der Konferenz-Präsidentschaft auf die Emissionsminderung, sagte Morgan am Montag bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Baku. „Wir müssen jetzt das umsetzen und beschleunigen, was wir letztes Jahr als Weltgemeinschaft beschlossen haben, dazu gehört die Abkehr von fossilen Energien.“ Konkret sollte zum Beispiel der Ausstieg aus der Kohle bekräftigt werden.
Es müssten außerdem die Weichen so gestellt werden, dass alle Länder kommendes Jahr neue nationale Klimapläne einreichen, die das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite halten, sagte Morgan. Am Montagvormittag war im Olympiastadion in Baku die 29. UN-Klimakonferenz eröffnet worden. Vom 11. bis 22. November beraten Delegierte aus fast 200 Ländern über weitere Schritte zur Eindämmung der Klimakrise.
Schwerpunkt der Konferenz ist die Finanzierung von Klimaschutz und Anpassung in einkommensschwachen Ländern. Bisher gilt die Zusage der Industriestaaten, dafür jährlich 100 Milliarden US-Dollar zu mobilisieren. Für die Zeit nach 2025 müssen sich die Staaten auf ein neues Ziel einigen.
Morgan mahnte auch den Schutz der Zivilgesellschaft während des Klimagipfels an. Es liege in der Verantwortung von Aserbaidschan sicherzustellen, dass die Zivilgesellschaft sicher an der COP 29 teilnehmen könne, sagte die Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik im Auswärtigen Amt.
Nach Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) wird die Klimakonferenz mit Aserbaidschan das dritte Jahr in Folge von einem autoritär regierten Land ausgerichtet. Das Land am Kaspischen Meer ist auch wegen der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen als Gastgeber umstritten.