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Kitaverband NRW kritisiert Lockerung der Personalverordnung für Kitas

Der Deutsche Kitaverband in Nordrhein-Westfalen kritisiert die von der Landesregierung geplante Neuregelung der Verordnung zu den Grundsätzen über die Qualifikation und den Personalschlüsseln in Kindertageseinrichtungen. „Auch wenn einzelne Regelungen zum Beispiel zum profilrelevanten Personal sinnvoll sind: Insgesamt stellt der Entwurf keinen wirklichen Beitrag zur nachhaltigen Abhilfe des Fachkräfte-Mangels dar“, sagte Marus Bracht vom Landesvorstand des Deutschen Kitaverbands in NRW am Freitag in Düsseldorf.

Die geplante Lockerung der Personalverordnung für Kitas hatte in dieser Woche bereits für Kritik unter anderem von Fachverbänden, aber auch aus dem politischen Bereich geführt. Zudem laufen aktuell mehrere Petitionen gegen die Pläne von Familienministerin Josefine Paul (Grüne).

Der Kitaverband sieht Nachbesserungsbedarf an dem Entwurf der Verordnung, insbesondere in Bezug auf die neue Regelung bei akutem Personalnotstand in den Kitas. „Die Regierung läuft den Problemen seit Jahren hinterher, anstatt sinnvoll zu gestalten“, erklärte Bracht, der selbst Geschäftsführer eines Kitaträgers in NRW ist.

Der Entwurf der neuen Personalverordnung zum Kinderbildungsgesetz in Nordrhein-Westfalen sieht unter anderem Regelungen zum „Akuten Personalnotstand“ vor: Sie erlaubt einmal pro Jahr den Weiterbetrieb von Kitas mit bis zu 60 Kindern für bis zu sechs Wochen, auch wenn auch nur noch eine sozialpädagogische Fachkraft anwesend ist. Der Kitabetrieb soll dann durch verstärkten Einsatz von Ergänzungskräften sichergestellt werden.

Zudem kritisierte der Verband, dass die Ministerin eine Personaloffensive angekündigt habe, aber von der nachhaltigen Umsetzung von Maßnahmen wenig zu sehen sei. Zwar begrüßte der Kitaverband die Aktivitäten zur besseren Personalgewinnung in einzelnen Kommunen wie etwa Mönchengladbach, bezeichnete solche Einzelaktionen aber als „nicht ausreichend“.