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Kita-Träger in Nordrhein-Westfalen fordern mehr Geld vom Land

Klamme Kassen bei den freien Kita-Trägern in Nordrhein-Westfalen: Trotz einer angekündigten Finanzspritze vom Land fehlt ihnen Geld. Das könnte Auswirkungen auf die Betreuung haben.

Zu Beginn des neuen Kindergartenjahrs am 1. August schlagen die freien Kitas in Nordrhein-Westfalen Alarm. In einem Brief an die Landtagsfraktionen fordern mehrere große Träger mehr Geld für ihre Einrichtungen. Die Erhöhung der sogenannten Kindpauschalen zum 1. August reiche nicht aus, erklärte das Kita-Bündnis NRW, ein Zusammenschluss von 70 freien Trägern, am Dienstag in Düsseldorf. Es drohten Gruppenschließungen und der Wegfall der frischen Küche in den Kitas.

Die Kindpauschalen sind eine festgelegte Summe, die die Kitas vom Land für jedes betreute Kind erhalten. Sie unterscheiden sich nach Gruppenform und wöchentlicher Betreuungszeit. Nach Tarifanpassungen für die Kita-Beschäftigen im April vergangenen Jahres hatte die Landesregierung beschlossen, die Pauschalen ab dem 1. August dieses Jahres um zehn Prozent zu erhöhen. Zudem stellte sie ab Januar 100 Millionen Euro als Überbrückungshilfe bereit.

Das Bündnis verlangt unter anderem, die Kindpauschalen an tarifliche Lohnsteigerungen zu koppeln. Zwar seien mit der Steigerung der Pauschale die tariflichen Lohnsteigerungen wieder bedingt refinanziert, hieß es. Jedoch hätten die meisten Träger die Durststrecke nur stemmen können, indem sie etwaige Rücklagen verbraucht hätten – sofern noch vorhanden. Mit Löhnen, die weiterhin nicht in vollem Umfang refinanziert würden, sowie weiteren Lohnsteigerungen im neuen Kita-Jahr seien neue Probleme bereits absehbar.

“Im Ergebnis können wir wichtige Instandhaltungsarbeiten, zum Beispiel bei Wirtschaftsküchen oder in der Arbeitssicherheit, nicht umsetzen”, erklärte die Geschäftsführerin des Vereins für Kinder, Vera Hopp. An Investitionen in den Einrichtungen sei schon gar nicht mehr zu denken.