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Kirchliche Hochschule Wuppertal: Prüfauftrag für Umbau vorgeschlagen

Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland hat am Dienstagabend ihre entscheidende Sondersitzung zur Zukunft der Kirchlichen Hochschule Wuppertal (KiHo) aufgenommen. Dem Kirchenparlament der zweitgrößten deutschen Landeskirche lag für seine abschließende Beratung eine Beschlussvorlage vor, nach der ein Umbau der Hochschule zu einem theologischen Bildungscampus geprüft werden soll. Die KiHo würde dabei grundlegend reformiert werden und künftig mit deutlich weniger Geld aus Kirchensteuern auskommen müssen. Ein entsprechendes Konzept soll laut Vorlage der nächsten regulären Landessynode vorgelegt werden, die im Februar 2025 tagt.

Das Campus-Konzept richtet sich an beruflich und ehrenamtlich Mitarbeitende sowie theologisch Interessierte und sieht eine stärkere Verschränkung theologischer Forschung und Praxis vor. Hintergrund der Debatte sind sinkende Kirchensteuereinnahmen und rückläufige Studierendenzahlen. Nach Einschätzung des Finanzausschusses wird die Landeskirche im Jahr 2031 nur noch die Hälfte der derzeit für die Arbeit der KiHo bereitgestellten 2,77 Millionen Euro aufbringen können. Nach der Beschlussvorschlag sollen weitere Einnahmequellen erschlossen werden, auch über mögliche Kooperationspartner.

Zum Auftakt der Synode am Donnerstag hatte es noch drei alternative Vorschläge gegeben, die eine Fortführung der KiHO, deren schnellstmögliche Schließung oder eine Kooperation mit der Bergischen Universität Wuppertal vorsahen. Die KiHo Wuppertal ist eine selbstständige, staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der rheinischen und der westfälischen Kirche, die nicht vom Staat refinanziert wird. Das grundständige Studium an der Hochschule ermöglicht das theologische Examen fürs Pfarramt, einen Magisterabschluss sowie eine Promotion oder Habilitation.

Eine grundlegende Entscheidung zu der Hochschule steht an, weil der Trägervertrag eine Kündigung des bisherigen Konstrukts zu Ende 2025 ermöglicht. Die Evangelische Kirche von Westfalen hatte im Zuge ihrer Haushaltskonsolidierung bereits angekündigt, ihren Beitrag an die KiHo „deutlich“ zu verringern, auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) schmilzt ihren Zuschuss in den kommenden Jahren ab. Aktuell wenden die Kirchen zusammen rund 4,24 Millionen Euro pro Jahr für die KiHo auf.