Der nächste Kirchentag in Westfalen steht fest: 2049 wird die größte Veranstaltung des deutschen Protestantismus in Münster zu Gast sein. Das hat die Präsidialversammlung des Kirchentags bei ihrer Sitzung im März in Dortmund beschlossen. „Die Erfahrungen, die wir hier im Blick auf den Kirchentag 2019 in Dortmund mit der Unterstützung und dem Entgegenkommen durch die Evangelische Kirche von Westfalen gemacht haben, haben uns in dem Entschluss bestärkt, den Kirchentag erneut in Westfalen stattfinden zu lassen“, erklärte Kirchentags – Generalsekretärin Julia Helmke am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Dortmund. „Die Entscheidung dafür mag zeitlich sehr früh erscheinen“, so Helmke, „ aber der terminliche Vorlauf kann nach unseren Erfahrungen gerade in Westfalen nicht lang genug sein.“
Nachdem der Kirchentag sich mit bereits zweimal für das Ruhrregion entschieden hat – 1991 Ruhrgebietskirchentag, 2019 nun in Dortmund -, sei die Wahl nun auf die traditionsreiche westfälischen Provinzmetropole im Norden gefallen. „Münster hat eine lange und wechselvolle Geschichte der Konfessionen“, erklärte Julia Helmke. „Das macht sie für einen Kirchentag besonders spannend.“
Dazu kommt ein weiterer Gesichtspunkt, den Klaus Breyer erläuterte. Der Leiter des Instituts für Kirche und Gesellschaft der westfälischen Landeskirche wies vor den Journalistinnen und Journalisten darauf hin, dass nach allen Berechnungen ernstzunehmender Forscher der Klimawandel in 30 Jahren weit fortgeschritten sein wird. „Wir hören das ja nicht gerne“,so der Klima-Experte der Landeskirche, „aber wenn die Welt nicht ganz schnell umsteuert, werden die Polkappen weiter abschmelzen.“ Als Folge würde der Meeresspiegel immer weiter steigen. Den Berechnungen zufolge wird die Küstenlinie dann auch in Deutschland immer weiter nach Süden vorrücken. „Die Chancen stehen nicht schlecht, dass Münster 2049 dann Küstenstadt sein wird“, so Breyer. Dabei ging es aber nicht nur um Nordsee-Gischt, Möwengeschrei und Krabben vom Kutter als reizvolle atmosphärische Bereicherung für den Kirchentag. „In Münster können wir dann hautnah erleben, wohin es führt, wenn der Mensch sich seiner Verantwortung für die Schöpfung nicht stellt“, sagte Kirchentags – Generalsekretärin Julia Helmke. Das spreche eindeutig für die Stadt im westfälischen Norden. Weitere bewährte Austragungsorte für den Kirchentag, wie etwa Bremen, Hamburg oder auch Hannover, seien dann vermutlich ohnehin bereits im Wasser verschwunden und keine Alternativen mehr.