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Kirchenpräsident: Weihnachten ist Zuspruch trotz Unfrieden

Angesichts des Kriegs im Heiligen Land wirkt es nach Ansicht des anhaltischen Kirchenpräsidenten Joachim Liebig zynisch, vom Weihnachtsfrieden reden zu wollen. Doch münde die weihnachtliche Botschaft des christlichen Glaubens in dem Zuspruch ‘Fürchtet euch nicht’, führt das Oberhaupt der Evangelische Landeskirche Anhalts in seinem Weihnachtswort aus.

“Obwohl die Welt ist, wie wir sie kennen, sollen wir furchtlos dem Frieden nachjagen, nicht verzweifeln, nicht resignieren. Das können wir nicht aus eigener Kraft. Dazu bedarf es der weihnachtlichen Zusage des Christfestes, Gott als Mensch an unserer Seite zu wissen”, so Liebig. “Die Weihnachtsfreude dieses Jahres kann sich auch in aller Not und vielen Sorgen bewähren.”

In der biblischen Weihnachtsgeschichte sei es zudem, bei Lichte betrachtet, wenig heimelig und idyllisch zugegangen: “Wegen der ungeklärten Vaterschaft will Josef zunächst seine Verlobte verlassen. Die Geburt findet in einem Stall in bitterster Armut statt. Direkt im Anschluss müssen die Eltern mit dem Kind auf die Flucht. Dem Kind droht die Ermordung.” Vielleicht werde gerade damit jedoch die Familiensituation rund um die Welt vielfach besser beschrieben als in einer romantischen Verklärung der Krippe, so der Kirchenpräsident: “Der Weg Gottes als Mensch auf dieser Welt – und darum geht es in der Weihnachtsgeschichte – beginnt voller Not.”