Mit einem bunten Sommerfest nehmen Lehrende und Studierende der westfälischen Hochschule für Kirchenmusik am Freitag Abschied aus Herford. Die klassische Kirchenmusikausbildung wird zum Wintersemester 2025/26 in Witten eine neue Heimat haben, wo bereits der Studiengang für Popularmusik untergebracht ist, wie die westfälische Kirche am Donnerstag mitteilte. Von der Zusammenlegung erhofft sich Hochschulrektor Jochen Kaiser „fruchtbare“ Überschneidungen der beiden Sparten. Studierende beider Studiengänge würden künftig in grundlegenden Fächern gemeinsame Kurse besuchen, hieß es.
Die Hochschule für Kirchenmusik bot seit 1948 in Herford eine klassische Kirchenmusik-Ausbildung an. 2016 wurde ergänzend in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Pop-Akademie in Witten der neue Studiengang „Kirchenmusik Popular“ in Witten eingeführt. Ursprünglich hatte die westfälische Kirche geplant, beide Sparten in einem Neubau in Bochum zusammenzuführen. Nach Bekanntwerden eines Haushaltslochs bei der viertgrößten Landeskirche wurde jedoch vor einem Jahr beschlossen, das Projekt vorerst zu stoppen. Witten wurde als gemeinsamer Standort festgelegt.
Das Abschiedsfest in Herford wird am Freitag um 11 Uhr von den Bläserinnen und Bläsern der Musikhochschule eröffnet, es folgt ein liturgischer Impuls des westfälischen Landeskirchenrates und Kirchenmusikers Jochen Arnold. Bis abends 20 Uhr stehen rund um die alte Villa an der Herforder Parkstraße Flohmarkt, Tag der offenen Tür, historische Einblicke und weitere Musikeinlagen auf dem Programm. Bei einem Semesterabschlusskonzert ab 17 Uhr werden Studierende aus Herford und Witten dann zusammen musizieren. Zum Neubeginn in Witten soll es auch ein Fest geben: Zum Start des Wintersemesters 2025/26 werden am 6. Oktober die Studierenden gemeinsam begrüßt.