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Kirchenleiter rufen zu Frieden und Versöhnung auf

Zu Frieden und Versöhnung haben die Kirchenleiter im Südwesten an Heiligabend aufgerufen. Der Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Ernst-Wilhelm Gohl, feierte den Gottesdienst mit Strafgefangenen der Justizvollzugsanstalt Heilbronn. In seiner Predigt betonte Gohl, dass Christen sich die Welt nicht schönredeten: „Wir feiern Weihnachten, dass wir in dieser Welt standhalten.“

Gott sei in diese Welt gekommen, „damit alles, was uns in Angst und Schrecken versetzt, was uns lähmt oder wütend macht, nicht das letzte Wort behält“. Das letzte Wort habe Gottes Liebe, die Menschen verändern könne. Gerade für Strafgefangene sei Weihnachten eine besondere Zeit: „An Feiertagen ohne die Alltagsroutine hat man noch mehr Zeit zum Nachdenken und Erinnern. Da kommen auch schwere Gedanken.“

Die Bischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden, Heike Springhart, sagte laut Mitteilung, Weihnachten nähre die Hoffnung, dass ein Friedensstrahl auch dorthin leuchte, wo es dunkel ist, „auch bei uns: in verzweifelte und enttäuschte Herzen, in einsame Wohnungen, in zerrüttete Beziehungen“. Die Verheißung und die Hoffnung des Weihnachtsfestes sei es, dass sich das Licht des Friedens nicht von Trümmern begraben lässt. Das gelte auch für die Situation in Israel und im Gaza-Streifen. Springhart: „Hüten wir das Licht – und bleiben wir beharrlich beim Beten und bei unserem Einsatz für den Frieden.“

Der katholische Freiburger Erzbischof Stephan Burger rief die Gläubigen angesichts der Krisen in der Welt dazu auf, den Frieden zuerst in ihrem eigenen Umfeld zu schaffen: „Wenn wir auch nicht die Möglichkeit haben, auf direkte Weise auf die verschiedenen Kriegsparteien dieser Welt positiv einzuwirken, damit Friede werde, wenn wir auch kaum diese Welt im Großen zum Besseren verändern können, so mag doch unser kleiner, unmittelbarer Beitrag im eigenen Umfeld von uns jeden Tag aufs Neue beigesteuert sein, indem wir uns die Liebe des göttlichen Kindes zu Herzen gehen lassen und daraus unseren Alltag gestalten.“ (3078/24.12.2023)