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Kirchengemeinden im Umgang mit Rechtspopulisten stärken

Düsseldorf – Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAGKR) erarbeitet zurzeit eine Handreichung für Kirchengemeinden zum Umgang mit Rechtspopulisten und Rechtsextremisten. Die Arbeitshilfe mit dem Titel „Dialog ja – aber wie?“ solle Mitte des Jahres erscheinen, kündigte der Sprecher des ökumenischen Netzwerks, Andreas Belz, bei einer Diskussion in Düsseldorf an. Gleichzeitig sagte er, der Rechtspopulismus sei inzwischen auch innerhalb der evangelischen Kirche zu einem „wahrnehmbaren Problem“ geworden.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft gehe davon aus, „dass wir nur Teil der Lösung sein können, wenn wir akzeptieren, dass wir auch Teil des Problems sind“, sagte Belz. Er wies unter anderem auf die Gruppierung Christen in der AfD hin, die vor allem in Baden-Württemberg in der evangelischen Kirche aktiv sei. Ähnliche Bewegungen gebe es auch in der katholischen Kirche in Baden-Württemberg.
Schon jetzt veranstalten nach Belz‘ Worten viele katholische und evangelische Kirchengemeinden Workshops und Seminare zum Thema „Kirche in Zeiten von Pegida“. Vor allem in Ostdeutschland gebe es Angebote von Kirchengemeinden, das Thema Rechtspopulismus unter den Gemeindegliedern zu diskutieren. „Aber die Rechtspopulisten wollen nicht diskutieren oder zuhören, die laden da nur ihren Frust, ihre Wut und ihren Hass ab“, sagte Belz.
Der Düsseldorfer Rechtsextremismus-Experte Alexander Häusler erklärte, beide Kirchen müssten „mehr alltagstauglich“ gegen Rechtspopulisten und Rechtsextremisten argumentieren. Die Kirchen sollten zudem verstärkt „auf die Leute in ihren Gemeinden zugehen, die vielleicht davor sind, in die rechte Ecke zu kippen“.
In der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus arbeiten Rechtsextremismusbeauftragte und Arbeitsgruppen vor allem aus evangelischen Landeskirchen zusammen. epd

Internet: www.bagkr.de.