Vor der Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt in Bitterfeld-Wolfen unterstützen die örtlichen Kirchengemeinden ein überparteiliches Bündnis für Toleranz und Weltoffenheit. Nach dem christlichen Menschenbild hätten alle Menschen die gleiche Würde und verdienten den gleichen Respekt, erklärten die Superintendentin des Kirchenkreises Wittenberg, Gabriele Metzner, und die Dessauer Kreisoberpfarrerin Annegret Friedrich-Berenbruch am Freitag in Dessau-Roßlau: „Diese Werte sind eine gute Richtschnur für die Wahlentscheidung am Sonntag.“
In der Stichwahl tritt der AfD-Bewerber Henning Dornack gegen den Amtsinhaber von der CDU, Armin Schenk, an. Im ersten Wahlgang hatte Dornack mit 33,76 Prozent die meisten Stimmen erzielt. Schenk kam auf rund 29 Prozent. Dornack wäre bei einem Sieg in der Stichwahl der erste AfD-Oberbürgermeister in Deutschland.
In dem „Bündnis für Demokratie & Toleranz Bitterfeld-Wolfen“ engagieren sich nach Angaben der Landeskirche Mitglieder aus Vereinen, Privatpersonen, Kirchen und Institutionen. Die Organisatoren planen für Samstag ein Fest der Demokratie und wenden sich in einem offenen Brief an die Bevölkerung der Stadt. Zu den Erstunterzeichnern gehören demnach Vertreter der Kirchenregion „15 Türme“ mit Sitz in Wolfen und der Kirchengemeinde Bobbau/Wolfen-Nord.