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Kirchen in NRW verlieren Mitglieder

Sinkende Zahlen sind vor allem auf demographischen Wandel zurückzuführen

BIELEFELD/DÜSSELDORF – Auch in den evangelischen Kirchen in Nordrhein-Westfalen gehen die Mitgliederzahlen weiter zurück. Ende 2015 gehörten der Evangelischen Kirche im Rheinland 2,63 Millionen Mitglieder an, wie die Landeskirche in Düsseldorf mitteilte. Zum Beginn des Jahres seien es noch 2,66 Millionen gewesen. Die Zahl der Kirchenaustritte ging im gleichen Jahr aber mehr als 20 Prozent zurück von 27 717 im Jahr 2014 auf 21 106 im vergangenen Jahr.
Zugleich sei im vergangenen Jahr die Zahl der Taufen erstmals seit 2011 wieder leicht angestiegen: Bei Kindern und Jugendlichen stieg die Zahl um 303 auf 17 635, bei Erwachsenen um 162 auf 1991, wie es hieß. An Kircheneintritten verzeichnete die rheinische Landeskirche im vergangenen Jahr einen leichten Rückgang auf 3574.
Der Rückgang der Mitglieder im vergangenen Jahr sei auch auf den demographischen Wandel zurückzuführen, erklärte das Düsseldorfer Landeskirchenamt. Im vergangenen Jahr seien fast 42 000 Gemeindemitglieder gestorben. Zu der zweitgrößten evangelischen Landeskirche gehören auch Gemeinden in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Hessen.
Bei der Evangelischen Kirche von Westfalen ging die Mitgliederzahl von 2,35 Millionen im Jahr 2014 auf 2,31 im vergangenen Jahr zurück. Die Zahl der Taufen insgesamt sank im gleichen Zeitraum von knapp 17 080 auf 16 825. Auch in der viertgrößten evangelischen Landeskirche ging die Zahl der Austritte deutlich von fast 21 000 im Jahr 2014 auf rund 14 870 zurück. 36 122 Gemeindemitglieder starben im vergangenen Jahr. Neu aufgenommen wurden 2125 Mitglieder.
Die katholischen Bistümer verzeichneten ebenfalls im bevölkerungsreichsten Bundesland einen Rückgang. Im Erzbistum Köln, dem größten Bistum in NRW, sank die Zahl der Kirchenmitglieder von 2,03 Millionen Mitglieder im Jahr 2014 auf knapp 2,02 Millionen. Ebenso wie in den evangelischen Kirchen ging die Zahl der Kirchenaustritte deutlich von 19 557 im Jahr 2014 auf 14 657 im vergangenen Jahr zurück.
Die Zahlen entsprechen dem bundesweiten Trend (siehe Seite 4). Die Austrittszahlen waren im Jahr 2014 besonders hoch gewesen, was Kirchenvertreter unter anderem auf die Änderungen der Finanzämter bei der Einziehung der Kapitalertragssteuer zurückgeführt hatten. epd