DÜSSELDORF – Die evangelischen Kirchen in Nordrhein-Westfalen fordern die Landesregierung auf, mehr für geringqualifizierte junge Menschen zu tun. Um Jugendliche und junge Erwachsene ohne Schulabschluss und Ausbildung in Arbeit zu bringen, müsse nach neuen Wegen gesucht werden, heißt es in einem Appell an Arbeitsminister Karl-Josef Laumann. Darin schlagen der rheinische Präses Manfred Rekowski, die westfälische Präses Annette Kurschus und der lippische Landessuperintendent Dietmar Arends öffentlich finanzierte „Arbeit als Chance der Integration“ vor.
Die drei Landeskirchen verweisen darauf, dass nach Schätzungen von Arbeits- und Schulministerium in NRW zwischen 7000 und 10 000 junge Menschen im Alter bis 27 Jahre keinen Schul- und Berufsabschluss haben. „Wir fordern alle Verantwortlichen auf, diese jungen Menschen wieder in den Blick zu nehmen und ihnen individuelle Angebote zur Integration in Arbeit zu unterbreiten“, heißt es in dem kirchlichen Appell.
Arbeit bedeute Anerkennung und Wertschätzung und ermögliche gesellschaftliche Teilhabe, schreiben die Kirchenleitenden weiter. Die öffentliche Förderung von Erwerbsarbeit für geringqualifzierte junge Menschen könnte ein erster Schritt zu einem regulären Ausbildungs- oder Arbeitsplatz sein. Zur Finanzierung entsprechender Angebote schlagen die Kirchen vor, die bisherigen staatlichen Transferleistungen für die arbeitslosen Jugendlichen in Zuschüsse für sozialversicherungspflichtige Beschäftigung umzuwandeln.
Umgesetzt werden sollte dieser Ansatz nach Ansicht der Kirchen durch die Arbeitsagenturen. Sie sollten die jungen Menschen individuell beraten, bei der Suche nach einer Erwerbstätigkeit unterstützen, Qualifizierungen ermöglichen. Für diejenigen Teilnehmer, denen kein Übergang in eine reguläre Ausbildung oder Beschäftigung gelinge, sollten dauerhafte Fördermöglichkeiten geschaffen werden, epd
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