Drei Ostthüringer Kirchenkreise der Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) werben vor der Landtagswahl am 1. September mit einer Postwurfsendung für demokratische Werte. Das im kirchlichen Raum bislang einmalige Projekt „Demokratie-Kurier“ biete auf 16 Seiten Informationen und Positionen mit klaren Aussagen gegen die Gefahr von Rechtsaußen, sagte der Geraer Superintendent Hendrik Mattenklodt am Donnerstag vor Ort.
Die Gesamtauflage des Heftes betrage 140.000 Exemplare und werde bis Sonnabend in jeden Briefkasten in den drei Kirchenkreisen gesteckt. Die Kosten der Aktion betragen den Angaben zufolge rund 25.000 Euro.
Der Superintendent im Kirchenkreis Greiz, Tobias Steinke, zeigte sich in Sorge um Thüringen. Daher sei nach intensiven Beratungen dieser neue Weg gewählt worden. „Wir müssen aufzeigen, wo die Grenzen sind“, sagte er.
Laut den Initiatoren war es dabei wichtig, regional verankerte Autoren für das Magazin zu gewinnen. Auf jeweils einer Seite setzen sich neben Pfarrern etwa Ärzte, Kulturschaffende und Abiturienten mit dem Thema Demokratie auseinander. Die Regionalität des Hefts sei auch der Grund für die Beschränkung auf Ostthüringen.
Allerdings ist es laut einem Sprecher der Landeskirche nicht ausgeschlossen, dieses Projekt zukünftig auch auf andere Regionen Thüringens auszuweiten, wenn es erfolgreich ist. Das Heft sei dabei nur Teil einer Gesamtstrategie gegen die zunehmende rechtsextreme Radikalisierung im Land. Hierzu gehörten etwa Banner für Kirchtürme oder auch der Beschluss der Landeskirche, dass die AfD mit den Werten des Christentums nicht vereinbar sei.