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Kirche und Stadt suchen nach Folgenutzung für Luther Forum Gladbeck

GLADBECK – Angesichts der bevorstehenden Schließung des Martin Luther Forums Ruhr in Gladbeck wollen Stadt, Kirche und der bisherige Trägerverein in einer Arbeitsgruppe gemeinsam nach einer Lösung suchen. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs mit Regierungspräsidentin Dorothee Feller, wie die Bezirksregierung in Münster mitteilte. Bis zum Sommer sollen erste Vorschläge erarbeitet werden, wie die Markus-Kirche in Zukunft im Sinne des Luther Forums weiter genutzt werden kann.
In der Arbeitsgruppe sollen den Angaben zufolge Vertreter der Stadt Gladbeck, der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Gladbeck und des Trägervereins des Martin Luther Forums unter externer Moderation mitarbeiten. In dem Gespräch seien sich alle Beteiligten einig gewesen, dass das Luther Forum Ruhr „in den letzten Jahren einen enorm wichtigen Beitrag für die Gesellschaft geleistet hat“, erklärte Feller.
Das Luther Forum stellt seinen Betrieb zum 9. Juli ein. Das hatte die Mitgliederversammlung des Fördervereins entschieden (UK berichtete). Die vom Forum genutzte ehemalige evangelische Markuskirche wird zum 30. September an die Kirchengemeinde zurückgegeben. Der Verein sehe sich wegen mangelnder personeller und finanzieller Ressourcen nicht in der Lage, das Forum weiter zu betreiben, hieß es.
Im Jahr 2008 war die denkmalgeschützte Markus-Kirche dem Martin Luther Forum Ruhr zur Nutzung überlassen worden. Seither fanden dort zahlreiche Vorträge, Diskussionen, Lesungen, Konzerte und Ausstellungen statt. Außerdem beherbergt das Forum eine Dauerausstellung zu Reformation und Ruhrgebiet. Dem Trägerverein gehören unter anderem die evangelischen Kirchenkreise Gladbeck-Bottrop-Dorsten und Recklinghausen sowie die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Gladbeck an.
Nach der Ankündigung der Schließung gab es bei der Stadt Sorgen, dass möglicherweise auf 20 Jahre zweckgebundene Städtebaufördermittel in Höhe von 450 000 Euro an die Bezirksregierung Münster zurückgezahlt werden müssten. Regierungspräsidentin Feller betonte dagegen, während die Arbeitsgruppe Lösungsvorschläge erarbeite, gebe es für die Bezirksregierung keinen Grund, eine solche Rückforderung einzuleiten. epd