Die evangelische Kirche hat knapp 900.000 Euro bereitgestellt, um arme Menschen im Oldenburger Land bei der Bewältigung der hohen Energiepreise zu unterstützen. Zur Abmilderung der infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine massiv angestiegenen Energiekosten seien rund 380.000 Euro an Einzelfallhilfen vergeben worden, teilte die Diakonie der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg am Donnerstag mit. Zusätzlich seien Projekte in den Kreisdiakonischen Werken und 15 Kirchengemeinden gefördert worden. Zwischen Anfang 2023 und Ende 2024 seien 458 Familien mit Einzelfallhilfen unterstützt worden.
Das Geld dafür stammt den Angaben zufolge aus Mehreinnahmen der Kirchen die angefallen sind, weil die 2022 ausgezahlte Energiepreispauschale des Bundes versteuert werden musste. Das hatte auch Einfluss auf die Kirchensteuereinnahmen, die dadurch anwuchsen. Evangelische und katholische Kirche hatten auf Bundesebene beschlossen, diese Mehreinnahmen komplett für Hilfen zu investieren, mit denen Menschen unterstützt werden, die aufgrund der extrem stark gestiegenen Energiekosten in Not geraten sind.
Die Kombination aus gestärkter Beratung und Einzelfallhilfen habe das Projekt im Oldenburger Land besonders erfolgreich gemacht, sagte der Leiter des Kompetenzzentrums Gemeinwesenarbeit der Diakonie im Oldenburger Land, Franz-Josef Franke. Viele Menschen hätten erstmals Wohngeld-Plus oder Bürgergeld beantragen müssen. Dies habe viele Menschen überfordert. Darum seien sie von der Diakonie beraten und begleitet worden.
Zusätzlich hätten Bedürftige energieeffiziente Geräte wie Kühlschränke und Waschmaschinen erhalten, um die Energiekosten langfristig zu senken. „Besonders positiv war, dass wir mit dem Geld der oldenburgischen Kirche durch eine einmalige Unterstützung dazu beitragen konnten, dass Menschen erst gar nicht in einen Abwärtsstrudel aus Armut, Scham und Einsamkeit gerieten“, sagte Franke.