Die Zahl der Kinobesuche in Europa bleibt nahezu stabil. Nach ersten Schätzungen wurden im vergangenen Jahr 841 Millionen Tickets verkauft. Das sei ein leichter Rückgang von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr, teilte die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle am Donnerstag in Straßburg mit. In der Europäischen Union lag die Zahl der verkauften Tickets bei rund 640 Millionen. Während der europäische Kinomarkt weiterhin unter den Folgen der Hollywood-Streiks litt, konnten nationale Produktionen in mehreren Ländern große Erfolge verzeichnen und so den Ausfall an Hollywood-Titeln ausgleichen.
In Deutschland ging die Zahl der Kinobesuche um 5,8 Prozent auf 90,1 Millionen zurück, wie die Filmförderungsanstalt (FFA) bereits am Mittwoch mitgeteilt hatte. FFA-Vorstand Peter Dinges nannte als Gründe unter anderem die Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land, die Olympischen Spiele und das Fehlen großer Hollywood-Blockbuster. Gleichzeitig verzeichneten Kinderfilme einen deutlichen Anstieg der Besucherzahlen um 65,2 Prozent. Der erfolgreichste deutsche Film war „Die Schule der magischen Tiere 3“ mit 2,9 Millionen verkauften Tickets.
Europaweit waren Frankreich (181 Millionen Besucher), das Vereinigte Königreich (127 Millionen) und Deutschland die größten Kinomärkte. Besonders erfolgreich waren nationale Produktionen wie „Un p’tit truc en plus“ in Frankreich, „Gundi: Legend of Love“ in Bulgarien und „Stormskärs Maja“ in Finnland. Zu den umsatzstärksten Filmen des Jahres gehörten zudem Hollywood-Produktionen wie „Alles steht Kopf 2“, „Ich – Einfach unverbesserlich 4“ und „Deadpool & Wolverine“.
Die Zahl der Kinos in Deutschland sank 2024 um 1,3 Prozent, die der Leinwände um 1,2 Prozent. Während kleinere Kinos im Durchschnitt vier Prozent mehr Besucher verzeichneten, mussten größere Kinos ein Minus von acht Prozent hinnehmen. Laut FFA könnte dies am Mangel an Blockbustern liegen. Für 2025 wird jedoch mit mehreren potenziellen Kassenschlagern wie „Avatar 3“ und „Der Medicus 2“ gerechnet.