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Kinderschutzbund warnt vor Gefahren des “Cybergroomings”

Der Kinderschutzbund in Bayern hat zum Safer-Internet-Day an diesem Dienstag (6. Februar) auf die unterschätze Gefahr des sogenannten Cybergroomings hingewiesen. Bei diesem Phänomen gäben sich Erwachsene in Online-Spielen oder in sozialen Netzwerken als Gleichaltrige aus und bahnten Kontakte zu Kindern und Jugendlichen auf, wie der Kinderschutzbund mitteile. Die Kinder und Jugendlichen würden dann oft aufgefordert, explizite Fotos von sich zu verschicken – mit denen sie von den Tätern anschließend unter Druck gesetzt werden, etwa weil die Veröffentlichung oder Weitergabe angedroht wird.

Kinderschutzbund-Vizepräsident Joachim Türk sagte, nicht selten würden dann von den Tätern auch Treffen gefordert, bei denen es zu sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche komme. Das Phänomen und die Strategien der Cybergrooming-Täter sei auch vielen pädagogischen Fachkräften noch unbekannt, von den Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern ganz zu schweigen. Deshalb habe man ein „umfangreiches Materialpaket“ zusammengestellt – beispielsweise auch einen Infoflyer für Eltern in zehn Sprachen sowie ein Video, in dem erklärt wird, wie sich Betroffene und deren Eltern am besten verhalten sollen.

Ein Nutzungsverbot sozialer Medien oder Internet-Spiele für Heranwachsende hält der Kinderschutzbund offenbar nicht für zielführend: „Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Teilhabe im Netz“, sagte Susanna Kaiser, Präsidentin des Kinderschutzbundes Bayern: „Genauso haben sie das Recht auf Schutz im digitalen Raum.“ Deshalb sei es wichtig, über die steigenden Gefahren und Risiken wie sexualisierte Gewalt im Netz aufzuklären. (00/0390/05.02.2024)