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Kindernothilfe: In Krisenregionen helfen statt Mittel kürzen

Die Kindernothilfe ruft dazu auf, Krisen und Konflikte im Globalen Süden stärker zu berücksichtigen. „Die Kriege in Europa und dem Nahen Osten überschatten andere weltweite Krisen, die dadurch zu wenig Aufmerksamkeit bekommen“, erklärte Kindernothilfe-Vorstandsmitglied Carsten Montag am Donnerstag in Duisburg zum Welttag der humanitären Hilfe am 19. August. Kürzungen in der Hilf- und Entwicklungszusammenarbeit sowie der FDP-Vorschlag, das Entwicklungsministerium abzuschaffen, seien „ein absoluter Rückschritt“.

Wenig Beachtung finde etwa die Situation im südlichen Afrika, wo mehr als 24 Millionen Menschen von Hunger und Wasserknappheit betroffen seien, erklärte die Organisation. „Die Regierung Sambias hat den Notstand ausgerufen, aber internationale Hilfe ist bisher kaum eingetroffen“, sagte Montag. „Besonders Kinder leiden darunter.“ Auf der Suche nach Nahrung seien sie Kinderarbeit, Drogenmissbrauch und Ausbeutung ausgesetzt. Weitere wenig beachtete Krisen seien etwa der Bürgerkrieg in Myanmar, die Situation von Frauen und Mädchen in Afghanistan oder die Lage in Haiti, wo kriminelle Banden das sichere Aufwachsen von Kindern erschwerten.

Die Organisation kritisierte vor diesem Hintergrund den Vorschlag der FDP, das Entwicklungsministerium als eigenes Ressort abzuschaffen. Angesichts der vielen humanitären Krisen und dem Leid so vieler Kinder sei dies „erschreckend“, sagte Montag. „Auch die geplanten Kürzungen der Etats für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe in Milliardenhöhe sind ein absoluter Rückschritt.“ Die Menschen im Globalen Süden bräuchten Unterstützung. „Sie dürfen nicht zum politischen Spielball werden“, betonte das Vorstandsmitglied der Kindernothilfe.

Die 1959 gegründete Kindernothilfe ist eine der größten christlichen Kinderrechtsorganisationen in Europa. Sie arbeitet mit Partnerorganisationen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa zusammen.